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"Man sollte Menschen so lieben können wie Lieder,..."
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Was hat Wolkenfisch oder: Theas Sehnsucht, der Debütroman der Regensburger Autorin Lisa Weichart bei einem Musikmagazin zu suchen? Nun, auch wenn dieser sehr poetische Roman eher ein Liebesroman ist und wohl vor allem Frauen ansprechen dürfte, so spielt die Musik doch eine wichtige Rolle in der Handlung, denn Thea, die Hauptprotagonistin spielt ein wenig Mandoline und vor allem singt sie. Das bringt sie am Ende nicht nur in ein Tonstudio zu professionellen Aufnahmen, sondern auch noch zu einen Mann fürs Leben.
Thea ist die geschiedene Mutter von Zwillingen, die mit ihrem Freund Tom in einer etwas ungewöhnlichen Beziehung lebt. Er wohnt zwar im selben Haus, möchte aber nicht mit Thea zusammenziehen. Thea arbeitet halbtags als Verkäuferin in einem italienischen Feinkostladen. Italien ist das Land ihrer Träume doch noch nie war sie dort. So träumt sie davon, einmal dorthin zu reisen und Italien nicht nur zwischen den Regalen des Ladens zu erleben. Aber sie liebt ihre Arbeit und ihre beiden Söhne. Nur mit der Beziehung zu Tom ist sie unzufrieden, weiß aber nicht so recht woran es liegt. Die Musik hilft ihr, sich nach und nach ihren Träumen anzunähern.
Aus diesem eher unspektakulären Rahmen gelingt es nun Lisa Weichart, einen fein ausgearbeiteten Roman zu spinnen, der vor allem von seiner höchst poetischen Sprache zu gefallen weiß und dennoch leicht und angenehm zu lesen ist. Lisa Weichart besitzt ein gutes Gespür für die Sprache und die Fortentwicklung der Geschichte. In kurzen Kapiteln erzählt sie von Träumen und Sehnsüchten, vom Innenleben Theas und ihren Unsicherheiten. Das ist gut geschrieben und angenehm kurz gehalten. Gerade einmal 144 Seiten benötigt die Autorin, um die eigentlich unspektakuläre Geschichte in die richtigen Bahnen zu lenken und mehr daraus zu machen. Sicherlich, Wolkenfisch oder: Theas Sehnsucht wird wohl vor allem die weiblichen Leser ansprechen, doch die lebendige Bildsprache bietet angenehmen Lesegenuss für alle. Eine Entdeckung wert!
Ingo Andruschkewitsch
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