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Rival Sons
Great Western Valkyrie
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In Sachen „Retro-Rock“ sind die Rival Sons wohl so etwas wie die Band der Stunde. Zumindest wenn es um die britische Insel und die Presselandschaft geht. Denn dort wird das Quartett derzeit ziemlich hofiert. Die harte Arbeit an der Livefront macht sich also langsam bezahlt. Nicht wenige dürften auf das vierte Album der Band gewartet haben.
Ob sich das Warten nun gelohnt hat? Great Western Valkyrie ist jetzt seit ein paar Tagen draußen und man kann die Frage dezent mit einem „ja“ beantworten. Die Rival Sonssetzen dort an, wo sie mit Head Down aufgehört haben, geben dem Ganzen aber auch wieder etwas mehr von der kratzigen Atmosphäre des Zweitwerks Pressure & Time. Und fertig ist er, der Soundtrack für den Sommer.
Dabei macht es sich der Vierer nicht unbedingt leicht und beschränkt sich aufs Einprügeln ein paar simpler Songs, sondern pflückte auf seinem Weg auch noch ein paar exotischere Blumen. Allerdings geht es gewohnt knackig los. „Electric Man“ groovt verdammt sexy mit einem äußerst lasziv agierenden Jay Buchanan, während „Good Luck“ und „Secret“ zwischen lässig schippernd und gnadenlos treibend hin und her pendelt. Wer will, kann auch wieder jede Menge Querverweise in Richtung Led Zeppelin finden. Alleine das Schlagzeugintro von „Open My Eyes“ direkt an John Bonham anzulehnen beweist Humor.
Doch wie Page, Plant & Co. spielen auch die Rival Sons etwas mit ihrem Stil. Denn die zweite Hälfte der Platte kann eine leicht psychedelische Kante nicht verleugnen. So ersetzt „Rich and the Poor“ den an den Tag gelegten Schwung mit einem Batzen Melancholie, während „Good Things“ gemächlich vor sich hin schwelt und mit einem schwülen Orgelsolo erstaunt. „Where I’ve been“ ist dagegen schon eine klassische Ballade, während das abschließende „Destination on Course“ getragen beginnt, sich einer gewissen Theatralik hingibt und im instrumentalen Nirwana endet.
Man sieht, die Rival Sons sind immer noch nicht ausgeblutet und haben einiges zu bieten. Im Ganzen klingt „Great Western Valkyrie“ vielleicht nicht mehr ganz so zwingend wie seine beiden Vorgänger. Aber die Kombination aus äußerst leidenschaftlichem Gesang mit jeder Menge Soul und altmodisch anmutenden, aber zweifelsohne zeitlosem Sound funktioniert auch anno 2014 noch!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Electric Man | 3:20 |
2 |
Good Luck | 3:18 |
3 |
Secret | 4:41 |
4 |
Play the Fool | 3:17 |
5 |
Good Things | 5:56 |
6 |
Open My Eyes | 3:55 |
7 |
Rich and the Poor | 5:14 |
8 |
Belle Starr | 4:35 |
9 |
Where I've Been | 6:18 |
10 |
Destination On Course | 7:06 |
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Besetzung |
Jay Buchanan (Gesang)
Scott Holiday (Gitarre)
Dave Beste (Bass)
Michael Miley (Schlagzeug)
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