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October File

The Application of Loneliness, Ignorance, Misery, Love and Despair - An Introspective of the Human Condition


Info
Musikrichtung: Post Hardcore/Groove Metal

VÖ: 30.05.2014

(Candlelight Records)

Gesamtspielzeit: 56:56

Internet:

http://www.octoberfile.co.uk
https://www.facebook.com/octoberfile


Vier Jahre ist es schon wieder her, dass die Briten October File ihre letzte Platte Our souls to you veröffentlicht haben. Vier Jahre, in denen die Welt um uns herum nicht wirklich besser geworden ist - ganz im Gegenteil. Das alleine ist wohl Grund genug für das Quartett wieder zu den Instrumenten zu greifen. Das neueste Werk findet unter dem epischen Namen The Application of Loneliness, Ignorance, Misery, Love and Despair - An Introspective of the Human Condition seinen Weg in die (virtuellen) Ladenregale und der Titel verrät auch gleich, worum es dabei geht. Die Platte ist ein Konzeptalbum, in dem es nicht nur äußerst rabiat, sondern in einer gewissen Art und Weise philosophisch zur Sache geht.

Musikalisch hält man allerdings an seinem Stil fest, der zwar nach wie vor an Gruppen wie Killing Joke, Godflesh oder frühe Mastodon denken lässt, dem man aber mittlerweile sicherlich den Aufkleber „Signature-Sound“ ankleben darf. Doch Application of Loneliness… klingt trotzdem ein wenig anders. So hat man merklich das Tempo seiner Songs zurückgenommen, so dass das Weltuntergangsfeeling noch mehr zur Geltung kommt. Lediglich die beiden Eröffnungstitel „I fuck the day“ und „Heroes are welcome“ kann man wirklich als zackig bezeichnen. Der Rest schleift sich recht schwer durchs Album.

Und würden October File nicht noch mehr auf monotones Flair setzen, wären ihre Songs äußerst intensiv. So verfällt das Ganze leider immer mehr in eine Art Gleichklang. Etwas, das sich über die Jahre angedeutet, aber noch nie so schlimm empfunden wurde. Vieles klingt leider recht ähnlich, auch wenn die Intention und die pure Aggressivität der Band durchgehend zu spüren sind. Gerade wenn man etwas ausbricht - zum Beispiel mit dem rockigen Ansatz von „All rise all fail“ oder dem zwischen Prog-Riffing und Postrock-Charme tänzelnden „Reinvention“ - ist die Faszination wieder da.

So bleibt am Ende ein Album, das durch seinen eigenwilligen Sound und seiner Attitüde nach wie vor mitreißt. Doch in Sachen Songwriting haben October File leider abgebaut. Gerade noch gut - eher etwas für Fans!



Mario Karl



Trackliste
1I Fuck the Day4:19
2 Heroes Are Welcome4:50
3 Reinvention4:45
4 The Water11:27
5 Upon Reflection4:22
6 Elation5:54
7 Where the Clouds Meet the Horizon6:31
8 All Rise All Fail5:06
9 To Be Watched Upon9:42
Besetzung

Ben Hollyer (Gesang)
Matt Lerwill (Gitarre)
Steve Beatty (Bass)
John Watt (Schlagzeug)


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