King Of The World
KOTW
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KOTW - so heißt die zweite Platte der aus den Niederlanden stammenden Bluesband King Of The World.
Ach, das setzt eine Flut von Assoziationen frei, ist der Bandname doch der Titel eines Songs von John Lee Hooker, und führt mich dieser Song doch hin zur niederländischen Bluesszene, die unter anderem mit Livin’ Blues und Cuby + Blizzards hervorragende Bluesbands zu bieten hatte. Letztere hatte einst auch King Of The World aufgenommen und auch eine LP danach benannt.
Und schon schließt sich der Kreis, denn bei Cuby war bis zuletzt der Gitarrist Erwin Java in Diensten, und dieser bedient auf der mir vorliegenden Platte ebenfalls die sechs Saiten. Und genau das vollzieht er erneut bekannt brillant!
War ich seinerzeit auch enttäuscht, den mit dem Namen Cuby als unverzichtbar verknüpften Gitarristen Eelco Gelling nicht mehr in der Band zu hören, so hat Java zwar nicht den persönlichen Stellenwert bei mir erreicht wie sein Kollege, auch füllte er die ‘Lücke‘ nie aus, aber sorgte mit seiner eigenen Art, den Blues zu interpretieren und Elemente des Rock einzubeziehen, letztlich doch für wichtige Unterstützung.
Und so ist es auch hier wieder. Seine flüssige und abwechslungsreiche, innovative und emotionale Spielweise erhebt ihn zu einem Stützpfeiler der Musik dieser Platte.
Hervorragend, wie gefühlvoll er auf dem Titel Beating Like A Drum spielt, ganz im Stil des frühen Peter Green, traumhaft, der Song atmet das Feeling von Albatross!
Nichtsdestotrotz schmälert es nicht die Wertigkeit der übrigen Musiker, haben sie doch alle zu diesem sehr guten Ergebnis beigetragen, und das auch noch mit einer recht kollektiven Ausprägung. Man spürt schon bald die Gemeinsamkeit dieser Musik, keiner der Beteiligten drängt sich in reißerischer Manier vor, sondern zusammen wird hier kreiert.
So glänzt nicht nur van der Kolm an seiner satt gespielten Hammond, sondern auch das Rhythmusteam vermag stets für den passenden Background zu sorgen, ob es nun groovet (Living With The Ghost Of The Past, shuffelt (Someway Somehow) oder rockt oder New Orleans mit Messing With My Mind heraufbeschworen wird oder das Tempo auch einmal zurückgenommen wird, hierzu beachte man bitte den Hidden Track, #12! Hierbei handelt es sich um den Dylan-Song I Shall Be Released.
Webers Stimme geht übrigens manchmal ein wenig in Richtung Paul Rodgers und der Sänger kann insgesamt mit gefühlvollem Ausdruck punkten.
Angesichts der Flut von Bluessongs innerhalb der Historie dieser Musik ist positiv festzustellen, dass die Band sich keiner Fremdtitel bedient, alle Stücke sind Eigenkompositionen.
Und innerhalb des großen Meeres diverser Blues Rocker gehört King Of The World für mich noch zu jenen Bands, die den Blues nicht vergessen haben und einen neuen dicken Punkt auf der Landkarte der niederländischen und internationalen Bluesszene gesetzt haben!
Wolfgang Giese
| Trackliste |
1 King Of The World (3:48)
2 Someway Somehow (3:11)
3 If You Want To Leave (6:17)
4 Living With The Ghost Of The Past (3:37)
5 On My Way Back Home (3:16)
6 Beating Like A Drum (4:23)
7 Get Up And Do It (3:20)
8 Hurricane (3:32)
9 Messing With My Mind (3:30)
10 Doctor Doctor (3:19)
11 Money Means Trouble (4:25)
12 I Shall Be Released (hidden track) (4:08)
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| Besetzung |
Ruud Weber (lead vocals, bass guitar)
Erwin Java (guitars)
Govert van der Kolm (keyboards, Hammond, background vocals)
Fokke de Jong (drums, background vocals)
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