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Michael Jackson

Xscape


Info
Musikrichtung: Pop

VÖ: 09.05.2014

(Sony)

Gesamtspielzeit: 73:32

Internet:

http://www.michaeljackson.com


Ein neues Michael Jackson Album? Wie soll das denn gehen? Immerhin begehen wir etwa sieben Wochen nach Erscheinen von Xscape den fünften Todestag des King of Pop. Im Booklet wird es erklärt. Michael Jackson habe bei der Produktion seiner Alben die Gewohnheit des „Over-recordings“ gehabt. Mit anderen Worten: Es wurde einfach zu viel aufgenommen, und so liegt noch einiges an unveröffentlichtem Material herum. Um dem Eindruck, es könne sich bei dem, was dann nicht (gleich) für ein Album verwendet wurde, einfach nur um zweit- und drittklassiges Material handeln, von vorne herein entgegenzutreten, werden einige Klassiker, wie „Wanna be startin‘ somethin“ oder der „Earth Song“ genannt, die bereits zu Lebzeiten Jacksons von der Halde genommen wurden, auf der sie lagen, weil sie es nicht das Album geschafft haben, für das sie ursprünglich aufgenommen wurden. Manchmal einfach nur, „weil Michael noch darauf gewartet hat, dass der Titel `zu ihm spricht´“.

Fans, denen die letzten Michael Jackson Alben gefallen haben und die keinen neuen Thriller, oder auch nur ein Bad erwarten, werden mit Xscape ihre Freude haben. Sie erwartet eher durchschnittlicher Soul-Pop, der oft ein wenig zu synthetisch und künstlich wirkt, um das Gefühl zu zeigen, das Soul nun einmal braucht. Aber das war auch auf den letzten Alben vor seinem Tod kaum anders.

Deutlich hervorstechendes Highlight der ersten Hälfte des Albums ist das eröffnende „Love never felt so good“, das zwar nicht das Zeug zum Klassiker hat, aber zumindest recht ungebremst in die Beine geht. An zweiter Stelle folgt das Titelstück „Xscape“, das den Geist der frühen Jahre aufleben lässt, ohne deren Prägnanz zu erreichen.

Die stolze Spielzeit der CD ergibt sich aus der Tatsache, dass sämtliche Stücke zwei Mal vertreten sind – erst in der neu für die Veröffentlichung hergestellten zeitgemäßen Abmischung; dann in den Originalversionen. Zum Schluss folgt noch eine dritte Version von „Love never felt so good“, in der Jacko von Justin Timberlake unterstützt wird.

In der Regel lohnen sich die Doubletten kaum; einige wirken im Original etwas blasser, als in der neuen Version. Halbwegs interessant sind „Do you know where your Children are”, das im Original ein wenig nach Spliff klingt, „Chicago”, das hier etwas klarer wirkt, und vor allem „A Place with no Name”, das mit der akustisch gespielten Gitarre tatsächlich in die Nähe des America-Klassikers „A Horse with no Name” gerät und sich damit eindeutig an die Spitze des gesamten Albums setzt.

Die Special Edition kommt mit einer gut zwanzigminütigen Dokumentation, in der die Produzenten des Albums (ohne deutsche Untertitel) über die Hintergründe der Albumproduktion Auskunft geben.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Love never felt so good 3:54
2 Chicago 4:06
3 Loving you 3:15
4 A Place with no Name 5:36
5 Slave to the Rhythm 4:16
6 Do you know where your Children are 4:36
7 Blue Gangsta 4:14
8 Xscape 4:06
9 Love never felt so good (Orginal Version) 3:23
10 Chicago (Orginal Version) 4:43
11 Loving you (Orginal Version) 3:04
12 A Place with no Name (Orginal Version) 4:57
13 Slave to the Rhythm (Orginal Version) 4:36
14 Do you know where your Children are (Orginal Version) 4:40
15 Blue Gangsta (Orginal Version) 4:18
16 Xscape (Orginal Version) 5:45
17 Love never felt so good (featuring Justin Timberlake) 4:06

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