Musik an sich


Reviews
Luther Dickinson

Rock 'n Roll Blues


Info
Musikrichtung: Blues

VÖ: 06.06.2014

(New West Records)

Gesamtspielzeit: 34:32

Internet:

http://www.lutherdickinson.com


Luther ist der Sohn der Musikerlegende James Luther Dickinson. Geboren wurde er am 18.1.1973 in Memphis und einigen Musikliebhabern/innen mag er möglicherweise auch bekannt sein durch sein Mitwirken bei den Mississippi Allstars.

Im Alter von vierzehn Jahren gab er sein Plattendebüt als Mitstreiter einer Platte der Replacements. Nach einem Umzug der Familie nach Mississippi kam Luther in Kontakt mit der Musik solcher individueller neuzeitlicher, aber an alten Formen orientierten, Musikern wie R.L. Burnside und Junior Kimbrough, wichtige Protagonisten des modernen Blues. Daran orientierte sich sein musikalischer Stil fortan offensichtlich recht stark. Nach dem instrumental und rein akustischen Album Hambone’s Meditations aus dem Jahre 2012 gibt es nun wieder Gesang und auch elektrische Klänge. Doch ganz so rau und drückend wie bei den Mississippi Allstars geht es hier nicht über die Bühne.

Denn uns erwartet eine Mischung aus akustischen und verstärkten Gitarren, unterstützt vom akustischen Bass, zwei Schlagzeugern und einer Flöte. Die Musik zeichnet sich weitestgehend aus durch archaisch rumpelnden Sound, allein das Schlagzeug klingt sehr einfach, meist ist die Musik eher akustisch ausgerichtet, nur manchmal wird die Gitarre aufgedreht. Und wenn dann die Fife hinzukommt, versetzt mich die Musik in die Stimmung von Taj Mahal und seiner seinerzeit stark in verschiedenen Traditionen wurzelnden Musik. Der Gesang erscheint mir leider oft recht zurückhaltend und nicht immer sehr ausdrucksstark, manchmal klingt er auch ein wenig gelangweilt, aber - es passt so, wie es ist.

"Hambone‘s Meditations" , unter anderem mit Einsatz der Mandoline, klingt für mich authentischer, dort griff er im Sinne des Kollegen John Fahey die Art auf, auf eine besondere Art und Weise Tradition zu pflegen. Dennoch ist dieses neue Album ein sehr gutes und interessantes geworden, vermag es die Band blendend, Traditionen verschiedener Couleur auf einem besonderen Weg in die Gegenwart zu geleiten, seien es Ansätze aus dem Bereich des Old-Timey, im letzten Song, Country Blues mit "Mojo, Mojo", recht eigenwillig interpretiert, oder im von Bass und Schlagzeug dominierten "Some Ol' Day".

Mir gefallen solche einfach strukturierten Songs wie "Stone's Throw" oder ganz besonders "Goin' Country". Insgesamt habe ich das Gefühl, der Musiker fühlt sich vom Geiste der Vorfahren inspiriert und bringt seine ganz spezielle Auffassung der Interpretation deren Songs zum Ausdruck.



Wolfgang Giese



Trackliste
1Vandalize
2 Blood 'n guts
3 Yard Man
4 Goin' Country
5 Mojo, Mojo
6 Rock 'n Roll Blues
7 Bar Band
8 Stone's Throw
9 Some Ol' Day
10 Karmic Debt
11
Besetzung

Luther Dickinson (acoustic guitar and vocals)
Amy LaVere (upright bass and vocals)
Sharde Thomas (drums, fife and vocals)
Lightnin’ Malcolm (drums and vocals)



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