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Rush Live In Köln




Info
Künstler: Rush

Zeit: 04.06.2013

Ort: Köln, Lanxess Arena

Fotograf: R. Janaschke

Internet:
http://www.rush.com/

Wenn Rush in der Lanxess Arena in Köln spielen, dann steht es außer Frage, dass ich dieses Konzert besuchen muss. Die Ankündigung, dass das kanadische Progressive Rock Trio auf Deutschland Tournee kommt, ist vor knapp einem Jahr in die Redaktion geflattert und genau solange lag auch schon das Ticket in meiner Schublade.

Dass bei solch einer langen Wartezeit die Vorfreude natürlich entsprechend groß gewesen ist, muss wohl nicht extra betont werden! Trotz der langen Vorverkaufszeit war die Halle nicht komplett ausverkauft. Der Stehplatzbereich war sehr gut gefüllt, auf den Sitzplatzrängen taten sich doch einige Lücken auf. Der zurückhaltende Besucherandrang hatte zur Folge, dass man weder an Getränkeständen noch an Merchandiseshops, welche durch humane Preise überrascht haben, lange anstehen musste. Wer die Gelegenheit nicht wahrgenommen hat das Konzert zu besuchen hat tatsächlich etwas verpasst. Es gab ein paar kleine aber sehr schöne Änderungen zu früheren Rush Konzerten. Dazu später mehr!

“Subdivisions“ eröffnet den Abend, auch wenn der Song vielleicht nicht die beste Wahl gewesen ist, wurden Rush von der ersten Note an abgefeiert. Wie schon bei früheren Rush Konzerten hat die Band wieder jede Menge an visuelle Effekten für das Publikum vorbereitet, welche die Songs perfekt untermalt haben. Die erste Hälfte der Setlist bestand zum Großteil aus Songs der 80er Jahre. Schlag auf Schlag folgten nun Songs wie “The Big Money“, “Force Ten“ und “Grand Designs“. Mit “Middletown Dreams“ ist auch ein Song dabei, welcher eher zu den Liveraritäten der Band zählt. Auch “The Analog Kid“ wurde begeistert vom Kölner Publikum aufgenommen.

Drumsolos gehören meiner Meinung nach zu den Dingen, auf welche ich am ehesten verzichten kann. Wird ein Drumsolo allerdings von Neil Peart gespielt, dann ist dies etwas anderes, davon kann man eigentlich nicht genug bekommen. Womit wir auch zu der ersten Änderung kommen, welche die Band in ihren Set hat einfließen lassen. Neil Peart spielt auf der „Clockwork Angels“ Tour kein überlanges Drum Solo, sondern teilt dieses auf drei kürzere Solos auf, welche perfekt in den Set integriert sind! Toll!!!

Nach “Far Cry“ verabschiedet sich die bestens aufgelegte Band in die Pause, weil man ja doch schon ein bisschen alt wäre und mal Ruhe benötigt! – O-Ton Geddy Lee -

Nach der Pause nehmen sich Rush ihr aktuelles Album vor. Der zweite Teil des Abends wird von einem kleinen Einspieler eingeleitet, welcher wieder einmal den schrägen Humor der drei Musiker beweist. Selten wurden Gnome vom Finanzamt behelligt, auf einem Rush Konzert kann auch dies passieren. Clockwork Angels musste ja doch ein wenig an Kritik einstecken, weil die Songs bei einigen Zuhörern nicht direkt zündeten. Live kommen die Songs viel dramatischer und energiegeladener rüber als auf Konserve. Vielleicht liegt dies auch an den beiden anderen Neuheiten welche Rush den Anwesenden heute präsentieren. Rush hatten schon immer eine überragende Lightshow, zur Präsentation des Clockwork Angels Materials setzt die Band aber nun auch noch verstärkt auf Pyrotechnik. Flammen, Feuerwerk und Donnerschläge werden aufgefahren, und unterstützen die stimmige Light- und Videoshow.

Als Highlight betritt nach der Pause auch das Clockwork Angels String Ensemble zusammen mit Rush die Bühne. Die Streicher geben den Songs den letzten Feinschliff und bleiben dabei nicht ruhig auf ihren Stühlen sitzen sondern rocken was das Zeug hält! Der Höhepunkt des Clockwork Angels Teiles ist das wunderbare “The Garden“.

Mit “Dreamline“ und dem dritten kleinen Drumsolo geht die musikalische Reise durch das Rush Universum schließlich weiter. Sehr schön ist die Überleitung vom Drumsolo zum Klassiker “Red Sector A“ gelungen. Genau das sind die Momente, wo der Konzertbesucher eine Gänsehaut bekommt. Mit “YYZ“ und “The Spirit Of Radio“ beenden die Kanadier vorläufig das Konzert.

Da das Publikum allerdings ziemlich am Toben ist, lassen sich Peart, Lifeson und Lee nicht lange bitten und kommen auf die Bühne zurück, werfen ein paar T-Shirts ins Publikum und stimmen “Tom Sawyer“ an. Rush beenden den Abend mit Auszügen aus der “2112“ Overtüre, es gibt die Teile I, II und VII zu hören.

Ein Rush Konzert ist immer ein Erlebnis, dies bleibt wohl immer so!

Setlist:
Subdivisions
The Big Money
Force Ten
Grand Designs
Middletown Dreams
Territories
The Analog Kid
The Pass
Where's My Thing?
(Drum Solo 1)
Far Cry

Set 2: (mit dem Clockwork Angels String Ensemble)
Caravan
Clockwork Angels
The Anarchist
Carnies
The Wreckers
Headlong Flight
(Drum Solo 2)
Halo Effect
(Alex Lifeson Guitar Solo Intro)
Wish Them Well
The Garden
Dreamline
Drum Solo (The Percussor)
Red Sector A
YYZ
The Spirit of Radio

Zugaben:
Tom Sawyer
2112 Part I: Overture
2112 Part II: The Temples of Syrinx
2112 Part VII: Grand Finale


Rainer Janaschke



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