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Megadeth
Super Collider (ltd. Deluxe Version)
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Unermüdlich dreht der bisweilen recht streitbare Rotschopf Dave Mustaine nach wie vor seine Runden und veröffentlicht mit seinen Megadeth im gleichbleibenden Rhythmus ein Album nach dem anderen. Darin ist also definitiv Verlass!
Beim Blick aufs Cover von Super Collider staunt man aber erst einmal: kein Vic Rattlehead weit und breit! Aber keine Sorge, auf der Rückseite grinst er einem wie gewohnt feist entgegen. Also erst einmal CD eingelegt und gestartet. Recht schnell fällt einem auf, dass das speedmetallische Aufbäumen mit Endgame wohl nur ein kurzes war und Megadeth den eingeschlagenen Weg von Th1rt3en zurück in die Mittneunziger weiter verfolgen.
Während man sich da fast wie bei einem Bastard aus Countdown to extinction und Youthanasia fühlte, schlägt der Zeiger nun folgerichtig Richtung Cryptic writings und Risk aus. Beides nicht gerade die größten Lieblinge der ’Deth-Fans. Stilistisch suchen Megadeth gleich mehrmals eindeutig die Nähe zum stadiontauglichen Hardrock. Exemplarisch seien der sehr melodische Titeltrack und „Forget to remember“ genannt. Beides wirklich gute Songs - aber ob man die unbedingt von Megadeth hören möchte? Ein Problem, das auch schon „Breadline“ oder „Crush ’em“ hatten. Der alteingesessene Fan dürfte viel eher Freude an der zünftigen Midtempo-Eröffnung „Kingmaker“, dem stampfenden „Built for war“ oder dem zupackenden „Don’t turn your back…“ finden.
Stilistische Bedenken hin oder her - am Ende lässt vor allem die Tatsache ein wenig Enttäuschung zurück, dass einige Songs einfach nur nett sind. „Off the edge“ oder das einfache „Burn!“ sind solche Nummern. Auch das melodisch etwas opulentere, dafür umso abgeklärter klingende „The beginning of sorrow“ gehört ebenso in diese Kategorie. „Abgeklärt“ ist dann auch das Adjektiv das Megadeth zum Verhängnis wird. Denn wenn Dave Mustaine auch so gut singt wie lange nicht, die Melodien sitzen, man den einen oder anderen Hinhörer in die Songs zaubert und auch der Sound super ist, wirkt so manches auf Super collider fast etwas zu sehr zurück genommen. Trotzdem gefällt die Platte mit einigen Songs gut, auch wenn sie qualitativ nicht an ihre Vorgänger anschließen kann.
Da helfen auch die beiden Bonustracks der „Deluxe Version“, die eher austauschbar sind, nicht. Das 3D-Cover ist da noch unterhaltsamer.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Kingmaker | 4:16 |
2 |
Super Collider | 4:11 |
3 |
Burn! | 4:11 |
4 |
Built for War | 3:57 |
5 |
Off the Edge | 4:11 |
6 |
Dance in the Rain | 4:45 |
7 |
The Beginning of Sorrow | 3:51 |
8 |
The Blackest Crow | 4:27 |
9 |
Forget to Remember | 4:28 |
10 |
Don't Turn Your Back... | 3:47 |
11 |
Cold Sweat | 3:10 |
12 |
All I Want (Bonus Track) | 2:54 |
13 |
A House Divided (Bonus Track) | 4:05 |
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Besetzung |
Dave Mustaine (Gesang, Gitarre)
Dave Ellefson (Bass)
Shawn Drover (Schlagzeug)
Chris Broderick (Gitarre)
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