Masterplan haben ein Problem: ihr selbst benanntes Debütalbum von 2003. Es scheint, als bemühe man sich ständig dieser Klasse hinterher zu rennen. Das führte dazu, dass man vor drei Jahren auch wieder Ur-Sänger Jorn Lande rekrutierte. Allerdings merkte man Time to be king an, dass sein Herz durch all seine Projekte nicht mehr für diese Band schlug.
Dass Bandgründer Roland Grapow dieses Album für einen Neuanfang hält, verrät ja schon der lateinische Titel. Und man muss sagen, dass es doch immer wieder relativ unverbraucht klingt. Der erste Song „The game“ klingt jedenfalls erfrischend spritzig und bietet genau die Art melodischen Powermetals, wie man ihn von der Band erwartet. Die Nummer ist zugleich ein guter Einstand für Neu-Sänger Rick Altzi (At Vance, Thunderstone). Der Schwede klingt motiviert und gefällt mit einem seinem Vorgänger ähnelnden Timbre.
Ähnlich gut gefallen der melodische Stampfer „Keep your dream alive“ und das treibende „Black night of magic“. Doch danach wird es leider etwas weniger aufregend. Songs wie das recht prätentiös wirkende „No escape“ oder das zu sehr auf Bombast getrimmte „Betrayal“ muss man mögen. Irgendwie fehlen hier wieder etwas die bis zum Ende zündenden Ideen. Natürlich sinkt man nie über ein gesundes Mindestniveau hinab. Mit dem fröhlichen „Return to Avalon“ und dem stimmungsvollen „Through your eyes“ zeigt die Formkurve dafür wieder nach oben.
Kein weiterer Meilenstein mit Hits von vorne bis hinten, aber zumindest ein gut zu hörendes Album - das ist Novum initium geworden. Hoffen wir, dass Roland Grapow seine Band nun etwas länger zusammen halten kann. Dann bekommen wir Masterplan vielleicht auch mal wieder in voller Stärke zu hören.