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Eclipse Sol-Air
Schizophilia
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Nachdem das Debüt Bartók's Crisis fast überall wie eine Bombe eingeschlagen ist, waren die Erwartungen an den Nachfolger riesengroß. Und eins ist schnell deutlich. Eclipse Sol-Air kann das Niveau im Wesentlichen halten. (Die 17 Punkte unter der Review – im Gegensatz zu 16 beim Vorgänger – geben allerdings einen falschen Eindruck wider. Ich würde Bartók's Crisis mittlerweile wohl zwei Punkte mehr geben.)
Das deutsch-französische Joint Venture kommt auf Schizophilia etwas mehr auf den Punkt, als beim Vorgänger, was mir aber nur beim ersten Hören ein Vorteil zu sein scheint. Die ungeheure Vielfalt von Reggae bis Folk finde ich hier nicht mehr in dem Maße wieder. Im Zentrum steht dieses Mal Folk geschwängerter Prog-Rock mit einer Tendenz zum Hard Rock, manchmal gar zum Prog-Metal. Die Querflöte stellt immer wieder eine Nähe zu Jethro Tull her, allerdings zu dessen heftigerer Seite.
Auch sprachlich hat man sich besonnen. Die Texte sind durchwegs Englisch, zwei Stücke sind Französisch und bei „Asylum“ werden einige deutsche Sprachfetzen eingeworfen. Dabei bleiben die Texte wie gehabt kryptisch. Es scheint im Wesentlichen um Identitätsfragen, um Sinnsuche und –verlust zu gehen.
Mit dem märchenhaft betitelten „Once upon a Time“ setzt das Album verträumt und verspielt mit Piano und Flöten ein. Dann erklingt französischer Gesang und die Band lässt – noch verhalten – aber erkennbar immer mehr die Muskeln spielen. Das wiederholt sich bei „Destiny of Freedom“, das mit heftigen Gitarren und einem sensationellen wilden Georgel zu einem ersten Highlight des Albums wird.
Gar nicht sanft, sondern – vor allem wenn die deutschen Worte fallen - teilweise nach Neuer Deutscher Härte klingend, setzt „Asylum“ den härtesten Akzent. „Watch over you“ wird dann wieder wesentlich folkiger. Der fantastische Flöten- und Piano-Part, der nach etwa zwei Minuten einsetzt, ist einer der am deutlichsten an Jethro Tull erinnernden Momente. Als längstes Stück des Albums bietet „Watch over you“ darüber hinaus reichlich Raum für starke Riffs, teilweise im Spiel mit der Flöte, und einige der packendsten Vocal Parts des Albums.
Am Ende werden dann noch einmal zwei Kontrapunkte gesetzt. Das recht sphärische Titelstück schmückt sich immer wieder mit dem Piano und weichem weiblichen Gesang und wird so zu einem der sanften Stücke, das von dem krachendnen Gitarren-Rocker „Final Time“ abgelöst wird. Zusammen mit „Asylum“ wäre der ein Aspirant für eine Single-Auskopplung, falls Eclipse Sol-Air so etwas machen sollten.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Once upon a Time | 7:25 |
2 |
Destiny of Freedom | 4:26 |
3 |
My Heart belongs to you | 5:17 |
4 |
Asylum | 5:09 |
5 |
Watch over you | 9:36 |
6 |
Lydian Dream | 4:28 |
7 |
Schizophilia | 8:11 |
8 |
Final Time | 6:40 |
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Besetzung |
Mireille Vicogne (Voc, Flöte)
Philippe Matic-Arnauld des Lions (Voc, Keys)
Agatha Sörgel (Violine)
Fritz Hoffmeister (Git)
Benno Schultheiss (B)
David Bücherl (Dr, Perc)
Produzent: Frank Bornemann
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