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Alice in Chains
The devil put dinosaurs here
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The devil put dinosaurs here - in einem Land im dem es lautstarke Forderungen gibt, Kreationismus in den staatlichen Schulunterricht zu integrieren, ist das ein beißend ironischer Albumtitel, den Alice in Chains für Album Nummer zwei nach dem Neustart gewählt haben. Die überraschend starke Rückkehr mit Black gives way to blue ist nun auch schon bald wieder vier Jahre alt. Es wurde also Zeit für einen Nachfolger. Die Frage die sich zwangsläufig stellt, ist, ob die Seattle-Bande hieran anknüpfen kann. Um es gleich vorweg zu nehmen: man schafft es nicht ganz, aber The devil put dinosaurs here ist ein ziemlich gutes Album geworden!
Das Motto von Alice in Chains 2.0 scheint auch dieses Mal wieder „bodenständige Melancholie statt abgrundtiefer Depression“ gelautet zu haben. Denn man versucht auch hier nicht erst den Geist von Layne Staley zu beschwören. Stilistisch knüpft man auch mit der Eröffnung „Hollow“ nahtlos an die 2009er Platte an: schleppender Groove mit einem heavy Riff und und zweistimmigem Gesang. Die Nummer kommt - wie das ebenfalls vorab bekannte „Stone“ - recht schnell auf den Punkt.
Etwas ausgedehnter wird es dagegen beim etwas eintönig vor sich hinschleppenden „Phantom limb“ oder dem regelrecht doomigen Titeltrack. Die hypnotischen Riffs des matschigen „Pretty done“ werden dort in abgründige Nummern gegossen, die man erst einmal verdauen muss. Besonders bei „The devil put dinosaurs here“ sorgt das dafür, dass einem die Kritik im Song wie mit einem Vorschlaghammer ins Hirn gezimmert wird.
Also Kontrapunkt gibt es dafür Songs wie die teils akustisch schrammelnden „Voices“ und „Scalpel“, die Alice in Chains’ Vorliebe für leichte, aber nicht billige Melodien zu Tage fördern. Das hat schon auf der EP Jar of flies und dem Song „Your decision“ funktioniert. Warum also auch nicht hier? Etwas zu weit führt dies allerdings bei „Low ceiling“, das wie ein Überbleibsel der „Neo-Grunger“ Puddle of Mud klingt. Hätte vielleicht nicht unbedingt sein müssen. Auch wirkt so mancher Part von anderen Songs etwas zäh, was Titel wie „Hung on a hook“ oder das genannte „Phantom limb“ nicht so spannend macht.
Mit „Choke“ endet ein Album friedlich und zurückhaltend, das ansonsten eher aufwühlend wirkt. Sollten Alice in Chains wirklich in absehbarer Zeit endgültig in Rente gehen, tun sie es zumindest mit Würde.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Hollow | 5:41 |
2 |
Pretty Done | 4:35 |
3 |
Stone | 4:22 |
4 |
Voices | 5:42 |
5 |
The Devil Put Dinosaurs Here | 6:38 |
6 |
Lab Monkey | 5:58 |
7 |
Low Ceiling | 5:15 |
8 |
Breath on a Window | 5:19 |
9 |
Scalpel | 5:21 |
10 |
Phantom Limb | 7:07 |
11 |
Hung on a Hook | 5:34 |
12 |
Choke | 5:44 |
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Besetzung |
William DuVall (Gesang)
Jerry Cantrell (Gitarre, Gesang)
Mike Inez (Bass)
Sean Kinney (Schlagzeug)
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