Musik an sich


Reviews
Calliope Tsoupaki

Medea


Info
Musikrichtung: Experimental

VÖ: 01.06.2012

(Unsounds / Staalplaat)

Gesamtspielzeit: 27:39


Die griechische Komponistin Calliope Tsoupaki hat sich für Ihr neues Werk das Drama Medea ausgewählt und bezieht sich insbesondere auf die 1969er Version mit Maria Callas in der Hauptrolle. Ich muss zugeben, das ich dieses Werk nicht kenne, also konzentriere ich mich mal auf das knapp 28 Minuten währende Werk der Griechin.
Die im Titel aufgeführten 8 Instrumente sind Violine, Klavier, Gitarre, Percussion, Klarinette, Trombone, ein Rekorder und das Ensemble M.A.E.
Das Stück baut auf einen Glockenklang auf, es setzen die Streicher erst recht dissonant ein bis sich langsam daraus Strukturen formen. Die herausgearbeiteten Strukturen zerfallen dann wieder, die Glocke ertönt und das nächste Instrument baut sich ähnlich auf. Einführendes Instrument ist eher selten vorzufinden, die Melodien schemenhaft. Schwingt sich das Piano zu einer aggressiven, melodischen Passage auf wird es bald wieder durch eher zerfallen oder dissonant wirkende Einzelklänge abgelöst. Oftmals zerfällt das Stück zur völligen Stille und erhebt sich dann mit lauten Passagen in denen alle Instrumente gleichzeitig erklingen zu voller Dramatik.
Dieses Stück vereinigt Elemente der modernen Klassik mit Freeform Jazz und durchaus auch Postrockstrukturen.
Medea ist ein schwieriges Stück, in das sich der Hörer einarbeiten muss um die Feinheiten zu erkennen und schätzen zu lernen. Eine knappe halbe stunde Musik, in der man bei jedem Hören neue Momente erkennen kann. Nichts für ungeübte Ohren.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
Medea A melodrama for 8 instruments 27:39
Besetzung

Clarinet: Michel Marang
Composed By; Calliope Tsoupaki
Contrabass: Jelte Van Andel
Electric Guitar: Wiek Hijmans
Ensemble: Ensemble MAE*
Percussion: Fedor Teunisse
Piano: Reinier Van Houdt
Recorder; Karolina Bäter
Trombone: Koen Kaptijn
Violin: Marleen Wester


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