Dass die Schweden Sabaton jemals zu den etwas größeren Bands im europäischen Metalzirkus gehören sollten, konnte ich mir nicht wirklich vorstellen. Das erste Album Fist For Fight fand ich wenig hörenswert. Erst mit den wirklich tollen Alben The Art Of War und Coat Of Arms habe ich richtig gefallen an den epischen Schlachtenhymnen der Schweden gewonnen.
Da wo diese beiden letzten Alben aufgehört haben, macht das neue Album Carolus Rex fast nahtlos weiter. Lediglich am textlichen Konzept hat die Band aus Falun etwas geändert. Anstatt über Schlachten des 2. Weltkrieges zu schwadronieren haben sich Sabaton die Historie ihres Heimatlandes vorgenommen und singen über die Zeit zwischen 1561 und 1721. Natürlich müssen solche Songs dann auch kraftvoll und majestätisch durch das heimische Wohnzimmer tönen. Für die überzeugende Produktion hat Peter Tätgren Sorge getragen.
Musikalisch handelt die Band nach dem Motto „Wo Sabaton drauf steht, ist auch Sabaton drin". Die Band klaut fröhlich bei sich selbst und weicht keinen Schritt von der auf den beiden Vorgängern eingeschlagenen Linie ab. Die Songs sind mit epischen Chören und eingängigen Melodien gespickt. Höhepunkt ist das phantastische “Gott Mit Uns“. Die leicht irisch angehauchten Gitarrenleads passen perfekt zu den wuchtigen Drums. “The Carolean’s Prayer“ startet mit einer Kirchenorgel und entwickelt sich zu einer Schlachtenhymne wie wir sie von Manowar vielleicht nicht mehr zu hören bekommen!
Natürlich ist das alles irgendwie kitschig, aber auch ein Metalhead braucht ab und zu Kitsch!