Musik an sich


Reviews
Händel, G. F. (Curnyn)

Alceste


Info
Musikrichtung: Barock

VÖ: 1.5.2012

(Chaconne/Chandos / Note 1 / CD / DDD / 2011 / Best. Nr. CHAN 0788 )

Gesamtspielzeit: 63:16

Internet:

Early Opera Company



ALCESTE IM SONNTAGSKLEID

Händels Bühnenmusik zum Schauspiel „Alceste“ wird selbst vielen Fans des Barockmeisters auf Anhieb kein Begriff sein. Beim Hören jedoch entdeckt man viel Bekanntes. Denn nachdem die 1749 geplante Aufführung der aufwendigen Produktion (vermutlich aus finanziellen Gründen) gescheitert war, nutzte Händel das Werk als Steinbruch, arbeitete zahlreiche Nummern um und baute sie vor allem in The Choice of Hercules ein. Nur allzu verständlich, denn es sind wahrhaft herrliche Stücke darunter. Die Schlummer-Arie „Gentle morpheus, son of light“ ist fraglos eines der schönsten hiervon und wird von der Sopranistin Lucy Crowe, die der Aufnahme auch im Übrigen ihren Stempel aufdrückt, gefühlvoll verdedelt. Ihr ebenbürtig agiert in der Tenorpartie Benjamin Hulett, während der Bassbariton Andrew Foster-Williams bei seiner einzigen Nummer („Ye fleetin shades, I come“) den bösartig-zynischen Charon dann doch zu milde darstellt.

Diesen Ansatz hat er mit der Early Opera Company gemein. Sie präsentiert in britischer Traditionslinie á la Pinnock oder Curtis unter Leitung von Christian Curnyn einen Sonntagmorgen-Händel: glatt, gepflegt und kultiviert, damit manchmal aber auch harmlos. Als Bühnenmusik zu einem hochdramatischen Werk vertrüge die Alceste einen pointierteren Zugriff.



Sven Kerkhoff



Trackliste
Alceste, HWV 45
Besetzung

Lucy Crowe: Sopran
Benjamin Hulett: Tenor
Andrew Foster-Williams: Bassbariton

Early Opera Company

Christian Curnyn: Ltg


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