Garbage
Not your kind of people
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Info |
Musikrichtung:
Rock/Pop, Alternative
VÖ: 11.05.2012
(Stun Volume / Cooperative Music)
Gesamtspielzeit: 42:55
Internet:
http://www.garbage.com
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Irgendwie hatte ich nie so wirklich geglaubt, dass es noch mal ein neues Garbage-Album geben wird. Zwischenzeitliche Auflösungsgerüchte machten immer wieder mal die Runde, Sängerin Shirley Manson verdingte sich zudem als Schauspielerin und versuchte ein Soloalbum zu veröffentlichen (wozu es nicht kam) und irgendwann vor circa zwei Jahren hörte man, dass doch an etwas Neuem gearbeitet wird. Tja, und nun ist es wirklich da: das fünfte Album namens Not your kind of people.
Meine Erwartungen waren natürlich etwas verhalten, wenn man das relativ durchwachsene Beautifulgarbage und das ungewöhnlich unspektakuläre Gitarrenrock-Album Bleed like me noch im Hinterkopf hat. Glücklicherweise erinnert nur noch das geradlinige „Man on a wire“ an letztere Phase. Ansonsten überrollen einen Garbage mit „Automatic systematic habit“ erst einmal. Was zuerst nach einem gnadenlosen Rip-Off von Creams „White room“ klingt, verwandelt sich kurze Zeit später in etwas das auch zwischen den Ting Tings und Lady Gaga keine schlechte Figur abgeben würde. Ein wummernder Dance-Rhythmus, verfremdete Gitarren und jede Menge Synthiebombast bestimmen das Bild, was irgendwie unverschämt nervig und überdreht und dann doch wieder unverschämt eingängig klingt. Der Aufbau von „Big bright world“ lässt leicht an die Killers denken. Garbage sind also voll im aktuellen Jahrzehnt angekommen?
Bei der nicht gerade tollen Vorab-Single „Blood for poppies“ bringen sie diese Welten zusammen und im Folgenden vollführt die Band einen Schwenk zurück in ihre Vergangenheit. Einiges klingt hier wie ein Programmupdate von Garbage 2.0. Man nehme nur „I hate love“, „Felt“ oder „Sugar“. Alles gar nicht so schlecht gemacht, aber bisweilen seelenlos instrumentiert. Wie schon öfter vorher rettet die immer noch tolle Shirley Manson den einen oder anderen Song mit ihrem Gesang. Aber ein paar richtig gute Stücke gibt es allem Meckern zum Trotz auch zu finden. Das rockig marschierende „Control“ hat mit seinen leicht bluesigen Gitarren und der eingebetteten Mundharmonika ein latent-cooles Westernfeeling, das druckvolle „Battle in me“ haut zur richtigen Zeit mit Aggression um sich, während der Titeltrack die Eleganz von Muse mit kindlich-poppigem Charme kreuzt.
Mit der angenehm luftigen Ballade „Beloved freak“ endet ein Album, bei dem die Klasse und die latente Düsternis der Anfangstage, die sich auch noch hinter der süßesten Melodie versteckt, immer wieder durchblitzt, auch wenn sie von der gnadenlosen Soundwand und den absichtlich poppigen Arrangements gerne glatt gebügelt wird. Am Ende ist es trotz ein paar nicht so tollen Stücke immer noch ein nett zu hörendes Pop- und immerhin das drittbeste Garbage-Album, an dem am ehesten Altfans des Quartetts ihre Freude haben dürften.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Automatic systematic habit | 3:18 |
2 |
Big bright world | 3:35 |
3 |
Blood for poppies | 3:39 |
4 |
Control | 4:12 |
5 |
Not your kind of people | 4:59 |
6 |
Felt | 3:26 |
7 |
I hate love | 3:54 |
8 |
Sugar | 4:00 |
9 |
Battle in me | 4:15 |
10 |
Man on a wire | 3:08 |
11 |
Beloved freak | 4:29 |
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Besetzung |
Shirley Manson (Gesang, Synth, Stylophon)
Duke Erikson (Gitarre, Synth, Klavier)
Steve Marker (Gitarre, Synth, Noise)
Butch Vig (Schlagzeug, Loops, Effekte)
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