Irgendwie werde ich aus Post-historic, dem zweiten Album des niederländischen Duos Death Letters, nicht so richtig schlau. Manchmal tragen die beiden Herren so richtig ihr Postcore-Faible zur Schau, nur um dann wieder die Atmosphären-Karte auszuspielen, was fast wie (angenehme) Coldplay klingt. Und wäre das Songwriting nicht manchmal gar etwas zu holprig, würde es sogar funktionieren!
Aber so bleibt am Ende ein recht durchwachsenes Gefühl zurück. Mit dem zackigen „Your heart upside down“ und dem etwas poppigeren, aber mit viel punkigem Schwung dargebotenen und nicht minder angenehmen „Temporary frame“ startet das Album sogar ziemlich gut. Aber „Death of the sincere“ klingt anschließend bereits ziemlich hektisch zusammengewürfelt. Genauso „I wish I could steal a sunset“. Was ebenso weniger gut funktioniert sind die immer wieder eingeworfenen geschrienen Aggro-Parts, die (mit Verlaub) etwas aufgesetzt wirken. Das kumuliert dann final im nach „At the Drive-In für Arme“ tönendem „Fear’s face“.
Aber vielleicht tue ich der Band nur Unrecht und ich habe den Witz dahinter nicht kapiert. Dafür können Death Letters gerade in den ruhigeren Momenten mehr überzeugen. Flächige Songs wie „Control“, „A silent voice destroys“ oder „A room a story a beautiful memory“ haben zweifelsohne ihren Reiz und rufen angenehme Stimmungen hervor. Aber auch diese werden immer ähnlich erzeugt. Am Ende ist Post-historic ein leider ziemlich durchschnittliches Album im Alternative-Umfeld.