Die nie wirklich erwachsen gewordenen Children of Bodom werden jetzt auch schon geschlagene 15 Jahre alt und haben Lust zu feiern (oder mehr ihr Label?). Unter dem Titel Holiday at Lake Bodom (15 year of wasted youth) haben sie ein Paket geschnürt und mit 20 Songs die CD so richtig voll gemacht. Wer den Titel gelesen hat, wird erahnt haben, dass es sich hierbei um ein Best Of-Album handelt. Das Ding enthält Songs aus allen Alben vom Debüt Something wild bis zum im letzten Jahr veröffentlichten Relentless reckless forever sowie zwei spaßig gemeinte Coverversionen (dazu gleich mehr).
Als Children of Bodom 1997 als blutjunge Musiker mit viel spielerischem Können in die Szene preschten waren sie schon eine kleine Sensation. In Flames brachten den Death Metal-Fans vorher noch bei, dass Iron Maiden doch ziemlich cool sind. Aber diese Finnen gingen ein Stückchen weiter. Ihre Todesbleiversion war noch melodischer und rasanter. In bester Yngwie Malmsteen-Tradition überschlugen sich die Gitarrenleads und -soli fast und auch das ziemlich nach 80er Jahre klingende Keyboard stand der Saitenfraktion kaum nach. Songs wie „Follow the reaper“ oder „Silent night, bodom night“ wurden so schnell zu absoluten Szenehits und die Band damit zu Newcomer-Lieblingen. Am Rezept von damals hat sich bis heute nicht allzu viel geändert. Children of Bodom sind nach wie vor Children of Bodom und klingen auch so. Vielleicht ist der Gesang nicht mehr ganz so keifend und in Sachen Soli gibt man sich nicht mehr ständig so powermetallisch-verspielt, dafür kommt man öfter heavy groovend um die Ecke. Doch die Band erkennt man immer noch sofort.
Über die Qualität der zurückliegenden Alben lässt sich vielleicht streiten, doch hier kommen die Hits geballt und auf Holiday at Lake Bodom findet man alles was man braucht. Wenn man ehrlich ist, reicht es sogar diese eine CD der Finnen zu kaufen. Doch allein wenn man diese von Anfang bis Ende durchhört könnte es leicht etwas eintönig werden. Als quasi Bonus hat die Band zwei Party-Coverversionen mit auf die CD gepackt. Getroffen hat es dieses Mal Rick Springfield („Jessie's girl“) und die Dropkick Murphys („I'm shipping up to Boston“). An den Arrangements hat man erst gar nichts verändert und die Songs einfach ein wenig „bodomifiziert“. Ist ja eh nicht ernst gemeint. Die Verkaufsversion wird zudem als Bonus eine DVD mit einer 30-minütigen Dokumentation und einem unveröffentlichten Video zu „Shovel knockout“ enthalten (lag zur Besprechung nicht vor). Insgesamt eine nette Veröffentlichung. Doch als Fans wird man sich nicht brauchen.