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Beethoven, L. v. (Brautigam)
Venni amore. Variationen (1782-1795) – Sämtliche Werke für Klavier XII
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Info |
Musikrichtung:
Klassik Klavier
VÖ: 18.04.2012
(BIS / Klassik Center / SACD 2011 / Best. Nr. BIS-SACD-1883)
Gesamtspielzeit: 65:41
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ERLESENES BOUQUET
Beethovens Variationen fürs Klavier sind manchmal richtige Musterbücher seiner genialen Kompositionskunst. Und so kann Ronald Brautigam auch bei der 2. Folge aus diesen seinerzeit meist unveröffentlichten Gelegenheitswerken wieder einen üppigen musikalischen Strauß binden. Aus dem bunten Bouquet ragen die Variationen über Vincenzo Righinis Arie Venni amore D-Dur WoO 65 noch einmal heraus. Was für ein Feuerwerk an unterschiedlichen Stimmungen und Temperamenten, an Spielwitz und musikalischem Humor! Neben den „Eroica-Variationen“, die die Vorgängerproduktion krönten, ist dies der bedeutendste kleinere Variationen-Zyklus des Wiener Meisters, und wie diese weist er ebenfalls auf die ultimativen „Diabelli-Variationen“ voraus. Da wechseln Persiflagen im barocken, galanten und klassischen Stil mit Episoden ergreifender, auch abgründiger Tiefe, die die Romantik erahnen lassen – eindimensional ist hier nichts.
Brautigam kostet diese Extreme ebenso geist- wie genussvoll und mit blitzender Virtuosität aus. Wie immer ist dabei sein Anschlag bestechend klar; wie immer trägt das reiche Farbspektrum seines Hammerklaviers Wesentliches dazu bei, die Nuancen der Musik herauszuarbeiten und zum Funkeln zu bringen.
Die übrigen Werke sind kleiner dimensioniert, erfreuen das Ohr aber nicht minder. Amouröse Petitessen wie die einer Dame zugeeigneten 9 Variationen über Paisiellos Arie Quant'è più bello A-Dur WoO 69 klingen wunderbar anmutig und charmant – keine Frage, dass der gerade 20jährige Beethoven seiner Wiener Flamme damit erfolgreich den Hof gemacht hat
Wahrhaft jugendlich sind übrigens die Neun Variationen über einen Marsch von Ernst Christoph Dressler WoO 63, die aus der Feder des gerade einmal elfjährigen Beethoven stammen und mit ihrer Kraft und Rasanz doch schon etwas mehr als das große Talent verraten. Man mag gerne glauben, dass der junge Komponist das damals genauso gespielt hat wie Brautigam: selbstbewusst und brillant, dabei immer ganz musikalisch.
Georg Henkel
Trackliste |
1 | Neun Variationen über einen Marsch von Ernst Christoph Dressler WoO 63 |
2 |
6 Variationen über ein Schweizer Lied F-Dur WoO 64 (6 leichte Variationen) |
3 |
24 Variationen über Righinis Arie Venni amore D-Dur WoO 65 |
4 |
13 Variationen über Dittersdorfs Arie Es war einmal ein alter Mann A-Dur WoO 66 |
5 |
12 Variationen über das Menuett à la Vigano WoO 68 |
6 |
9 Variationen über Paisiellos Arie Quant'è più bello A-Dur WoO 69 |
7 |
6 Variationen über Nel cor più non mi sento aus Paisiellos La Molinara WoO 70 |
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Besetzung |
Ronald Brautigam: Fortepiano nach Walter & Sohn (ca. 1805)
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