Werner Nadolnys Jane
Eternity
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Wohlstand, begleitet von Schönheit und Medialität, sind das die Angelpunkte modernen Lebens? Werner Nadolny lässt es so erscheinen, wenn er zu Beginn des neuen Jane Albums das Triptychon aufklappt. Überhaupt gibt er sich gedankenschwer, wenn er im Vorwort zum Booklet den Aufbau der CD aus symbolträchtigen sieben Stücken beschreibt.
Ein wenig spielt er hier allerdings mit doppelt gezinkten Karten. Zum einen enthält Eternity eigentlich nur sechs Stücke, denn Laufnummer 7 besteht lediglich aus Radio Edits anderer Albumtracks; zum anderen ist dieser Track 7 wiederum nicht nur ein Stück. Hier werden schlicht drei Edits in einem Track gereicht; nicht als Medley o.ä., sondern schlicht von sauberen Pausen getrennt aneinandergereiht.
Die Qualität des Albums trübt da aber nicht! Mit 52 Minuten (+ Edits) liefern Jane kurz nach ihrem 40. Geburtstag ein Album, dass 2011 natürlich nicht mehr sonderlich innovativ ist, sich aber objektiv gesehen, Kultfaktoren abgezogen, gut mit den Klassiker-Alben messen lassen kann.
Werner Nadolnys Jane knüpfen dabei konsequent an der kräftigeren, eher in den Hard Rock spielenden Seite Janes an. Es ist bezeichnend, dass auf Eternity mit „Circle of Hands“ kein Pink Floyd-, sondern ein Uriah Heep-Cover erscheint. Das gelingt übrigens hervorragend und lässt weder die Magie des Originals, noch die Erkennbarkeit des Jane-Sounds vermissen.
Die ruhigen Momente gehören damit nicht vollständig der Vergangenheit an. Bereits die Auswahl der Edits zeigt, dass Jane ihren Hörern beide Seiten ans Herz legen wollen. „Borrowed Time“ ist ein packendes Beispiel des kraftvollen Rockers, garniert mit klassischen Jane-Keyboards. „Roses on the Floor“ ist eine schöne melodische Rock-Ballade mit ausführlichem Gitarren-Solo.
Das Highlight des Albums hat man möglicherweise deshalb nicht ins Rampenlicht gestellt, weil es durch die Lead Vocals von Jutta Weinhold, die mittlerweile fast das siebte Bandmitglied zu sein scheint, letztlich untypisch für das Album ist. Es ist allerdings nicht nur die überragende Rockröhre von Jutta Weinhold, die dieses Stück nach vorne schiebt. Nadolny (und Doctor Bogard?) übertreffen sich hier mit der Arbeit an den Keyboards selber.
Schade, dass dieses Album wahrscheinlich wieder einmal nicht die Aufmerksamkeit erhalten wird, die es verdient.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 Triptych (14:29)
1.1 Beauty
1.2 Prosperity
1.3 Media
2 Circle of Hands (5:38)
3 Borrowed Time (7:40)
4 Space Waters (8:49)
5 Roses on the Floor (8:00)
6 A little big While (7:51)
7 Radio Edits (9:58)
7.1 Borrowed Time
7.2 Roses on the Floor
7.3 Triptych |
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Besetzung |
Werner Nadolny (Keys, Back Voc)
Torsten Ilg (Lead Voc)
Dete Klamann (Git, Back Voc)
Rolf Vatteroth (B, Voc)
Doctor Bogard (Keys)
Sven Petersen (Dr, Perc)
Gäste:
Jutta Weinhold (Voc)
Dirk Rogon (Git)
Anca Graterol (Back Voc)
Ossy Pfeiffer (Back Voc, Ad. Instruments)
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