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Moped aus der Hölle (Rock'n'Motarrad)

Info Musikrichtung: Rock, Bayrisch VÖ: 24.06.2011 (BSC Music / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 71:24 Internet: http://www.mundartageh.de http://www.bscmusic.com

Es gibt wieder etwas Neues von der bayerischen MundArtAgeh. Nein, keine weitere Folge ihrer Hart & Zart-Serie. Dieses Mal widmet man sich komplett einem Thema: Motarradfahren! Ja, warum denn nicht. Denn neben Bier, Leberkäs und Fußball sind auch heiße Zweiräder ganz weit oben auf der Beliebtheitsskala des gemeinen Bayern. Das passt ja auch wunderbar. Ist man hier doch ein bekennend freiheitsliebendes Volk. Und auch 43 Jahre nach Easy Rider schwingt irgendwie noch ein gewisses domestiziertes Outlaw-Feeling mit, wenn man sich den Wind um den Integralhelm wehen lässt.

Alle hier vertretenen Liadl wurden extra für die CD aufgenommen und passend zum Thema gibt es auf Moped aus der Hölle (man beachte die witzige Meat Loaf-Coverhommage) verstärkt recht knackigen Rock - natürlich mal wieder komplett in Bayrisch gesungen (mit einer österreichischen Ausnahme). Heavy Bikersound á la Saxon braucht man aber nicht erwarten, auch wenn mal etwas fester zugepackt wird. Überwiegend geht es hier recht relaxt und auch nicht selten recht bluesrockig zu. Da cruist man wohl lieber gemütlich auf seinem Chopper, als wie ein Irrer auf seinem Reiskocher durch die Botanik zu düsen.

Neben ein paar recht verzichtbaren Liedern finden sich auf der Scheibe aber einige richtige Kracher. HoAß mit ihrem hüpfenden „Easy Rider“ zum Beispiel. Oder das spaßig akustische „Mopedfahrerdog“ von G-mahde Wies’n und das lässig schlendernde „Etz bist hi“, bei dem Letzte Bestellung recht fatalistisch ihre kaputte Schüssel beklagen. Ein G’schmäckle Alpenrock gibt’s mit den Isarridern. Sehr fein auch das gepflegt rotzige „Zündapp fahrn“ von Gsindl. Ein Italiener wird aber auch mal gerne gefahren, wie die allseits beliebten Zweckinger beim zweideutigen „Du Kathi“ klarmachen. Aber nicht nur Sympathie für zwei Räder schlägt dem Hörer entgegen. Foitenrock macht mit seiner countrymäßigen Songwriternummer „Rollerfahrer“ recht deutlich, was er von dieser Klientel hält.

Aber ansonsten steht eindeutig die Freude an der Freiluftveranstaltung im Vordergrund. Deswegen ist diese CD genau das Richtige für Leute die sich im Frühlingserwachen bei 140 Sachen erst so richtig alright fühlen, für die nur sie und die Straße zählen, die ihre Zündapp nur mit 17er Ritzel fahren und die nach dem Motto „a Maschin muaß laffa, denn wenn a Maschin net lafft, dann werd’s verkafft!“ oder „Kurven, Kurven, Motarradfahren, des is’ auf was i steh!“ leben. Aber auch für den Rest der sich mit mundartgerechtem Rock erwärmen kann, ist das Ding ein Geheimtipp. Mindestens die Hälfte der 20 Titel macht richtig Spaß, auch wenn es manchmal fast etwas zu rustikal tönt. Und für die witzige Idee an sich gibt’s sowieso ’an Extrapunkt!

Trackliste 1 HoAß - Easy Rider 3:47 2 Gsindl - Zündapp fahrn 4:43 3 Ribisls - Vuigas! 3:26 4 Schrott nach 8 - Motorradl Lady 3:17 5 Sherry & die Spackos - Motörradl fahrn 2:48 6 Hubert Treml - Frühlingserwachen 3:11 7 Edinga - Geila Dog 3:19 8 Tante Droll - Nummerndafal 3:29 9 Biker’s Hangover - Hoat! 3:09 10 Zweckinger - Du Kathi 3:11 11 Letzte Bestellung - Etz bist hie 3:46 12 blues blosn - a maschin muaß laffa 3:21 13 Markus Straßer - Auffe auf’s Bike 2:38 14 Woife Neumayr - Feiaschdui 3:25 15 Williams Wetsox - Motarradfahrersong 4:36 16 J.G. Neumann - Motorradloahrn 4:26 17 Zapa - Mopedrundn (live) 3:00 18 Foitnrock - Rollerfahrer (live) 3:10 19 G-mahde Wies’n - Mopedfahrerdog (live) 3:54 20 Isarrider - Isarrider 4:37