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U.D.O.
Infected (EP)
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Wolf Hoffmann, Hermann Frank und Peter Baltes versuchen mittlerweile ihren ehemaligen Bandkollegen Stefan Kaufmann und Udo Dirkschneider den Platz um die wahre Thronfolge der guten alten Accept streitig zu machen, indem sie mit neuem Sänger unter dem alten Banner durch die Lande ziehen. Doch für die Fans war schon lange klar, wer der wahren Nachlassverwalter dieses Teutonenstahls sind: U.D.O. Darum schert sich Herr Dirkschneider einen feuchten Kehricht um einen weiteren neuen Anlauf mit den alten Weggefährten und zieht weiterhin stur sein eigenes Ding durch. Am 21. August wird mit Dominator der Mastercutor-Nachfolger erscheinen. Als kleinen Vorgeschmack darauf gibt es nun die auf 2.222. Stück limitierte Vorab-EP Infected. Neben dem Titeltrack, der auch auf dem kommenden Album sein wird, gibt es hier noch vier weitere Stücke zu hören. Zwei davon sind neue und nicht auf dem neuen Langdreher enthaltene Lieder, und zwei Neubearbeitungen bereits veröffentlichter Songs.
„Infected“ kommt schnell zur Sache, startet mit einem zeitgemäß klingen Poweriff das in einen kraftvollen Midtempostampfer mit melodiösem Mitsingrefrain mündet. Auch wenn der Song vielleicht etwas grooviger als sonst klingt, bekommt der Fan doch genau das was man von U.D.O. erwartet, und das in passender Qualität noch dazu. Die beiden EP-only Tracks „Systematic madness“ und „Bodyworld“ klingen ähnlich und bringen den Kopf zum Mitwippen. Die Produktion ist absolut zeitgemäß und tönt so, wie Accept anno 2009 wohl klingen würden. Massiv, aber der eine oder andere wird es vielleicht als etwas kalt empfinden.
Bis hierher ist die EP für Fans schon recht kaufenswert. Zwei weitere exklusive Stücke folgen anschließend und zeigen U.D.O.s Verbundenheit zu Russland. Denn der Remix „Planchet Soldat“ ist nichts anders als eine Neubearbeitung von „Cry soldier cry“. Jetzt mit russischem Text und einer eingebetteten Dudelsackmelodie. Das hat durchaus Charme und gefällt. Auch wenn der Gesang eben so klingt, wie er klingt, wenn ein Deutscher russisch singt. Dasselbe gilt auch für „Poezed Po Rossii“. Eine in russischer Sprache gesungene und tadellos klingende, sowie aufgepeppte Liveversion von „Trainride to Russia“. Für seine Fans im Osten mit Sicherheit ein nette Geste.
Wie so oft bei derartigen Vorab-EPs gilt, für Fans mehr oder weniger ein Muss, für alle anderen nicht derart zwingend. Aber hier wird genug gutes Material geboten, dass man über einen Kauf nachdenken könnte. Halten U.D.O. auf Dominator das Niveau der ersten drei Songs, kann man sich auf ein weiteres gutes Album freuen. Aber enttäuscht hat die Band um Herrn Dirkschneider bekanntlich noch nie wirklich.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Infected | 3:36 |
2 |
Systematic Madness | 3:33 |
3 |
Bodyworld | 4:44 |
4 |
Planchet Soldat (Remix) | 5:49 |
5 |
Poezed Po Rossii | 6:32 |
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Besetzung |
Udo Dirkschneider (Vocals)
Stefan Kaufmann (Guitars)
Igor Gianola (Guitars)
Fitty Wienhold (Bass)
Francesco Jovino (Drums)
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