Musik an sich


Reviews
Nim Vind

The stillness illness


Info
Musikrichtung: Rock, Punk

VÖ: 19.06.2009

(Silverdust Records/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 48:06

Internet:

http://www.nimvind.com
http://www.myspace.com/nimvind


Dress up in black, turn it up loud and sing along – So steht es auf der Rückseite von Nim Vinds neuen Album The stillness illness und trifft damit den Nagel voll auf den Kopf. Denn hiermit ist dem Kanadier ein unbeschwertes und wirklich spaßiges Album mit zahlreichen Ohrwürmern gelungen, die mal zum Mitsingen, dann wieder zum leichten Mitwippen oder Rumpogen einladen. Man möchte hier so einige Vergleiche bemühen. Denn irgendwie klingt es ein wenig wie die Misfits, die von ihrem Gruselkabinett befreit mit Volbeat über ein paar Ramones-Songs jammen, kombiniert mit dem Sound von Social Distortion. Zwar besitzt Nim Vind nicht die Coolness eines Mike Ness, dafür geht ihm aber auch die käsige Glätte der Legionen angesagter Pop-„Punks“ ab, die sich ständig in den oberen Chartregionen und auf den Soundtracks billiger Teeniefilme tummeln, auch wenn wir es hier trotzdem mit meist sehr melodischen und ohrenschmeichelnden Songs zu tun haben.

Aber es schimmern doch immer wieder seine Horror Punk-Wurzeln durch, vor allem textlich. Und schließlich hat auch ein Billy Idol seine Credibility nicht verloren, selbst als er mit der einen oder andern Schlüpferstürmernummer die Mädchenherzen erobert hat. Und ähnlich ist es auch hier wenn sich Nim Vind durch seine Songs sägt und diese sich unweigerlich mit beschwingten Melodien in den Gehörgängen festsetzen. Liedern wie „Suicide pact“, „Killing Saturday night“ oder „Hadron collider“ kann man nicht so leicht widerstehen. Auch wenn ein balladesker Titel wie „The radio-active man“ musikalisch schon fast in die Schmalzrichtung blickt, folgen darauf auch wieder punkige Songs vom Schlage „Revenge“ oder „Shango nitra“. Langweilig wird es auf The stillness illness nicht so schnell und das ist auch eine Stärke dieses Albums. Denn vom flotten Rocker („Blood clots ... Rise of the Police State“) bis zur beschwingten Akustiknummer mit leichtem Folk/Country-Feeling („The still blue“) ist einiges dabei, was das Herz und den Bauch erfreut.

Man kann nur hoffen, dass der zweite Streich von Nim Vind zahlreiche Anhänger findet, denn verdient hätte er es allemal. Seine Musik besitzt auch ein großes Crossoverpotenzial und dürfte Rock- und Punkfans verschiedenster Coleur an einen Tisch bringen, um gemeinsam Spaß zu haben. Hiermit hat das süddeutsche Label Silverdust Records einen guten Fang gemacht und einen tollen Riecher bewiesen. Tipp!



Mario Karl



Trackliste
1Killing Saturday night3:16
2 Character assasination3:34
3 Hadron collider3:16
4 The 21st century3:56
5 Jackknife3:54
6 Suicide pact4:12
7 The radio-active man3:40
8 Revenge3:16
9 Blood clots … Rise of the Police State3:09
10 The clawed bat3:47
11 Shango nitra4:15
12 The message4:35
13 The still blue3:10
Besetzung

Chris “Nim Vind” Kirkham (Vocals, Guitar)
Robbie Kirkham (Bass)
Anthony Kirkham (Drums)


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