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Beethoven, L. v. (Mackerras/Pzarro)
Klavierkonzerte Nr. 3-5
FEUER UND EIS
Er kann es noch: Sir Charles Mackerras ist inzwischen Mitte 80, aber sein Dirigat weist unverändert ein erstaunliches Feuer auf. Beethovens vielgespielte Klavierkonzerte entfalten darum und wegen des energischen, entschlackten Zugriffs durch das Scottish Chamber Orchestra ihren ganzen dramatischen Furor - ohne steife Erhabenheit im Sinne falsch verstandener Romantik.
Ein ideale Grundlage also für ein maßstabsetzende Aufnahme. Dass es eine solche dann doch nicht geworden ist, liegt am Solisten. Artur Pizarro spielt auf dem modernen Flügel zwar virtuos und ohne allzu schweren Anschlag. Jedoch bleibt sein Spiel seltsam oberflächlich und geheimnislos, selten gerät es nachdenklich. Es ist, als ob der Klavierpart uns gar nichts zu erzählen, sondern nur einen schönen klangfarblichen Schein zu produzieren hätte. Alles perlt, aber es perlt eben auch am Zuhörer ab. Die Gestaltungsmöglichkeiten mit Hilfe der Agogik und dynamischer Schattierungen oder kleinster Tempoveränderungen nutzt Pizarro zu selten. Wohlwollend kann man das als objektiv bezeichnen, weniger schmeichelhaft auch als unpersönlich.
Das ist angesichts des gelungenen Orchesterspiels und der aufnahmetechnisch brillanten Umsetzung mehr als bedauerlich.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
CDI
Klavierkonzert Nr. 3 c-moll, op. 37
1 Allegro con brio 17:05
2 Largo 09:00
3 Rondo allegro 09:05
Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur, op. 58
4 Allegro moderato 17:56
5 Andante con moto 04:25
6 Rondo vivace 09:47
CDII
Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur, op. 73
1 Allegro 19:51
2 Adagio un poco mosso 06:04
3 Rondo: Allegro ma non troppo 09:51 |
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Besetzung |
Artur Pizarro: Klavier
Scottish Chamber Orchestra
Sir Charles Mackerras: Leitung
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