Blaze
Blood & Belief
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Im Musikbusiness gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, das bei der dritten Scheibe eines Künstlers, die sogenannte "Make It Or Break It"-Regel zum Tragen kommt. Obwohl "Blood & Belief" den dritten Longplayer von Blaze darstellt, wäre es nicht gerecht diese Gesetzmässigkeiten anzuwenden, denn erstens hat Bandcheffe Blaze Bayley schon jede Menge gelungener Alben mit Kultkapellen wie Iron Maiden oder Wolfsbane veröffentlicht und zweitens ist auf dem neuen Silberling der Engländer einiges etwas anders als sonst.
Als erstens fällt natürlich die ziemlich erdige Produktion der Scheibe auf, bei der es Kultproduzent Andy Sneap ziemlich gut gelungenen ist, das Feeling eines Livegigs von Mr. Bayley und seinen Mannen auf einem regulärem Studioalbum festzuhalten. Ob diese Methode besser ist, als eine Bombastproduktion, bleibt natürlich Geschmackssache. Wer jedoch die Truppe schonmal "On Stage" erleben durfte, wird mir wohl zustimmen, wenn ich behaupte, das die Band auf der Bühne jedesmal um ein vielfaches über sich hinauswächst.
Auch die Texte klingen ungewohnt düster und beim genauen Hinhören zweifelt man keine einzige Sekunde daran, das der quirlige Frontmann mit "Blood & Belief" eine seiner schlimmsten Lebenskrisen verarbeitet hat. Platten auf denen die Texte ebenso glaubwürdig und persönlich sind, kann man auf jeden Fall an einer Hand abzählen. Respekt für soviel Offenheit.
Bei einigen Songs merkt man zwar das Ex-Basser Rob Naylor in Sachen Songwriting doch etwas fehlt, dieses Manko wird jedoch durch die mittlerweile gewonnene Routine von Bayley,Slater und Wray weitesgehend ausgeglichen, was den Longplayer ungefähr auf eine Stufe mit dem letzten offiziellen Studioalbum "Tenth Dimension" hebt. Der umjubelte Erstling "Silicon Messiah" bleibt also immernoch unerreicht, doch Anhänger der Combo dürften an Stücken wie dem flotten "Ten Seconds", dem zu einem Ohrwurm ausartenden Titeltrack, sowie der Hymne "Will To Win" ihre helle Freude haben.
Alle potentiellen Käufer, die sich schon immer eine rockigere, etwas simplere Version von Iron Maidens "X-Factor" gewünscht haben und auch vor einigen modernen Gitarrenriffs nicht zurückschrecken, sollten diesen Silberling auf jeden Fall einmal antesten. Neue Höchstmarken werden von Blaze und Co., jedoch (vielleicht) erst beim nächsten Versuch aufstellen, dennoch ein grosses Lob an die Truppe, für das was man unter diesen schwierigen Voraussetzungen (Wechsel der kompletten Rythmusabteilung, persönliche Probleme) auf dieser Scheibe geleistet hat.
Manuel Liebler
Trackliste |
1 | Alive | 4:09 |
2 | Ten Seconds | 4:29 |
3 | Blood And Belief | 6:32 |
4 | Life And Death | 5:11 |
5 | Tearing Yourself To Pieces | 5:48 |
6 | Hollow Head | 4:01 |
7 | Will To Win | 4:53 |
8 | Regret | 5:52 |
9 | The Path & The Way | 4:53 |
10 | Soundtrack Of My Life | 5:34 |
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Besetzung |
Blaze Bayley, voc John Slater, git Wayne Banks, bass Steve Wray, git Jason Bowld, drums
Produzent: Andy Sneap
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