John Lee Hooker
Jack o'Diamonds, 1949 Recordings
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Ich bin ja nun alles, aber sicher kein Blues-Experte. Was soll ich zu diesen Uralt-Aufnahmen, die John Lee Hooker 1949 im privaten Rahmen bei ihm zu hause mitgeschnitten wurden, also sagen? Dem Hooker-Fan müsste man jetzt sagen, was für besondere, sonst nie wieder aufgenommenen Titel hier zu hören sind. Man müsste – falls die Titel später zum Repertoire Gehört haben sollten – auf Unterschiede in der Interpretation hinweisen. Man müsste eventuell herausarbeiten, welche Einflüsse auf Hookers Spiel hier herauszuhören sind.
Ich habe zwar – natürlich – schon mal den einen oder anderen Hooker-Song gehört, sogar eine Dokumentation über die Blues-Legende im Video-Archiv. Aber meine Kenntnisse sind so dünn, dass ich alles das nicht tun kann. Daher habe ich konsequent den anderen Weg beschritten und nicht einmal den Promotext gelesen. Allen Hooker-Novizen versuche ich einfach zu beschreiben, was ich höre.
Erst einmal höre ich einen erstaunlich guten Sound. Ansonsten höre ich nichts außer einem Mann und seiner Gitarre. Das was gelegentlich nach Percussion-Begleitung klingt, ist ebenfalls Hooker, der den Corpus seines Instruments oder seine Füße benutzt, um sich selbst zu begleiten. Natürlich wirkt das sehr spartanisch, sehr reduziert. Man fühlt sich in Zeit und Raum versetzt. Außer Holzbaracken, Sand, Sonne und Hitze scheint es nichts zu geben. Man hört und sieht Hooker, der vor einer der Baracken sitzt, und singt. Bewegungen gibt es keine. Publikum muss nicht sein (auch wenn man es gelegentlich hört). Hooker singt introvertiert. Er könnte auch für sich selber singen. Nachdenklich, eindrücklich, manchmal zornig. Dann wird die Gitarre auch etwas heftiger maltraitiert.
Singt der Blues-Mann überhaupt – oder erzählt er nicht eher Geschichten, begleitet von immer sehr ähnlichen Akkorden? Die Frage zielt auf ein Problem, das zumindest ich mit dieser CD habe. Hookers Stimme ist charismatisch und durchaus fesselnd. Auf die Dauer wird das Gehörte aber eintönig. Möglicherweise ist das anders, wenn man verstehen würde, was der Mann zu erzählen hat.
Man merkt immerhin, dass hier von einem harten Leben erzählt wird. Aber man spürt keine Verzweiflung. Das Leben klingt hart. Das Leben klingt nicht gerade gerecht. Aber der Mann, der da singt, weiss wo er halt hat. Und so ist es wohl auch kein Zufall, das biblische Namen (Ezechiel, Barnabas, Moses) und mit Gospelfeeling getränkte Songs (“Old blind Barnabas“, „Moses smote the Water”) im Programm sind. An diesen Stellen wird eine CD, die sicher keine Einsteigerscheibe ist, auch ein wenig zugänglicher.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Guitar Blues Instrumental | 3:20 |
2 | Two white Horses | 3:23 |
3 | Trouble in Mind | 3:59 |
4 | Catfish Blues | 2:53 |
5 | John Henry | 3:10 |
6 | How long Blues | 3:34 |
7 | Ezekiel saw the Wheel | 2:59 |
8 | Jack o'Diamonds | 2:49 |
9 | Waterboy | 3.51 |
10 | Six little Puppies and twelve shaggy Hounds | 4:23 |
11 | In the Evening when the Sun goes down | 4:40 |
12 | Old blind Barnabas | 2:29 |
13 | Moses smote the Water | 2:00 |
14 | Spoken Interlude | 0:35 |
15 | Rabbit on the Log | 4:04 |
16 | Come and see about me | 2:17 |
17 | 33 Blues | 2:06 |
18 | She's real gone | 2:14 |
19 | I wonder | 2:47 |
20 | Untitled slow Blues | 3:02 |
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