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Reviews
John Lee Hooker

Jack o'Diamonds, 1949 Recordings


Info
Musikrichtung: Blues

VÖ: 28.05.2004

(Eagle)

Gesamtspielzeit: 60:39

Internet:

www.jlhfoundation.org


Ich bin ja nun alles, aber sicher kein Blues-Experte. Was soll ich zu diesen Uralt-Aufnahmen, die John Lee Hooker 1949 im privaten Rahmen bei ihm zu hause mitgeschnitten wurden, also sagen? Dem Hooker-Fan müsste man jetzt sagen, was für besondere, sonst nie wieder aufgenommenen Titel hier zu hören sind. Man müsste – falls die Titel später zum Repertoire Gehört haben sollten – auf Unterschiede in der Interpretation hinweisen. Man müsste eventuell herausarbeiten, welche Einflüsse auf Hookers Spiel hier herauszuhören sind.

Ich habe zwar – natürlich – schon mal den einen oder anderen Hooker-Song gehört, sogar eine Dokumentation über die Blues-Legende im Video-Archiv. Aber meine Kenntnisse sind so dünn, dass ich alles das nicht tun kann. Daher habe ich konsequent den anderen Weg beschritten und nicht einmal den Promotext gelesen. Allen Hooker-Novizen versuche ich einfach zu beschreiben, was ich höre.

Erst einmal höre ich einen erstaunlich guten Sound. Ansonsten höre ich nichts außer einem Mann und seiner Gitarre. Das was gelegentlich nach Percussion-Begleitung klingt, ist ebenfalls Hooker, der den Corpus seines Instruments oder seine Füße benutzt, um sich selbst zu begleiten. Natürlich wirkt das sehr spartanisch, sehr reduziert.
Man fühlt sich in Zeit und Raum versetzt. Außer Holzbaracken, Sand, Sonne und Hitze scheint es nichts zu geben. Man hört und sieht Hooker, der vor einer der Baracken sitzt, und singt. Bewegungen gibt es keine. Publikum muss nicht sein (auch wenn man es gelegentlich hört). Hooker singt introvertiert. Er könnte auch für sich selber singen. Nachdenklich, eindrücklich, manchmal zornig. Dann wird die Gitarre auch etwas heftiger maltraitiert.

Singt der Blues-Mann überhaupt – oder erzählt er nicht eher Geschichten, begleitet von immer sehr ähnlichen Akkorden? Die Frage zielt auf ein Problem, das zumindest ich mit dieser CD habe.
Hookers Stimme ist charismatisch und durchaus fesselnd. Auf die Dauer wird das Gehörte aber eintönig. Möglicherweise ist das anders, wenn man verstehen würde, was der Mann zu erzählen hat.

Man merkt immerhin, dass hier von einem harten Leben erzählt wird. Aber man spürt keine Verzweiflung. Das Leben klingt hart. Das Leben klingt nicht gerade gerecht. Aber der Mann, der da singt, weiss wo er halt hat. Und so ist es wohl auch kein Zufall, das biblische Namen (Ezechiel, Barnabas, Moses) und mit Gospelfeeling getränkte Songs (“Old blind Barnabas“, „Moses smote the Water”) im Programm sind. An diesen Stellen wird eine CD, die sicher keine Einsteigerscheibe ist, auch ein wenig zugänglicher.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Guitar Blues Instrumental3:20
2Two white Horses3:23
3Trouble in Mind3:59
4Catfish Blues2:53
5John Henry3:10
6How long Blues3:34
7Ezekiel saw the Wheel2:59
8Jack o'Diamonds2:49
9Waterboy3.51
10Six little Puppies and twelve shaggy Hounds4:23
11In the Evening when the Sun goes down4:40
12Old blind Barnabas2:29
13Moses smote the Water2:00
14Spoken Interlude0:35
15Rabbit on the Log4:04
16Come and see about me2:17
1733 Blues2:06
18She's real gone2:14
19I wonder2:47
20Untitled slow Blues3:02

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