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Zeitkratzer
noise...[lärm]
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Seit nunmehr acht Jahren gibt das Ensemble Zeitkratzer ihre Form von "Musik" zum besten. Das neueste Werk noise...[Lärm] sagt bereits mit dem Titel alles Wesentliche über seinen Inhalt aus - und gibt, quasi als Untertitel - noch gleich den Hinweis obenauf, diese merkwürdigen Klangcollagen doch optimalerweise bei besonders hoher Lautstärke zu konsumieren.
Aber was treibt eine Gruppe von an sich hervorragenden, fleißigen und ehrgeizigen Musikern dazu, ein solches Sammelsurium von unmelodischen, unharmonischen, dissonanten und ungenießbaren Werken zu veröffentlichen? Künstlerischer Anspruch? Psychische Erkrankungen? Provokationstrieb? Langeweile?? Vielleicht auch eine Mischung aus allem?
Rauschen, Knirschen, Krachen, Hämmern - das Repertoire an verwendeten Sounds ist wirklich immens, insbesondere in Anbetracht der relativ (!) konventionellen Instrumentierung. Dass dennoch hin und wieder vereinzelt Formen von Rhythmus in all diesem Krach erkennbar sind mag Absicht oder Zufall sein - macht im Endergebnis aber auch keines der fünf Stücke in irgendeiner Weise genießbar.
Provokation in ihrer überflüssigsten Inkarnation - gewissermaßen ist diese Veröffentlichung sehr mutiger Unsinn mit Ansätzen von Genialität. Hoffentlich werde ich es nicht mehr erleben, wenn Zeitkratzer in einigen Jahrzehnten als "ihrer Zeit weit voraus" agierendes Ensemble der barbarischen Vergangenheit gehandelt wird und meine Wenigkeit von einem arrogant ins Fäustchen lachenden Musikexperten mit folgendem Satz zitiert wird: Diese CD ist doof.
Hendrik Stahl
Trackliste |
1 | Masami Akita (Merzbow) - Crack Groove | 5:51 |
2 | Zbigniew Karkowski - Monochromy | 14:35 |
3 | Masami Akita (Merbow) - Yahowa Stackridge | 10:54 |
4 | Dror Feiler - L'extension du domaine de la lutte | 21:38 |
5 | Zbigniew Karkowski - White | 14:39 |
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Besetzung |
Burkhard Schlothauer - violin Michael Moser - cello Alexander Frangenheim - doublebass Franz Hautzinger - trumpet Axel Dörner - trumpet Melvyn Poore - tuba Ulrich Krieger - saxophones, didjeridou Luca Venitucci - accordeon Reinhold Friedl - direction, piano Ray Kaczynski - Percussion, Drums Marcus Waibel - sound
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