Das geht. Das funktioniert wirklich. Das Anzünden eines Streichholzes zu nehmen und daraus das Rhythmusgerüst für einen Song zu machen. Mit "Il Pleut" gelingt Emilie Simon dieses kleine Kunststück. Es bleibt nicht das einzige auf einem Debütalbum voller überraschender, aber nie erzwungen wirkender Wendungen, bis hin zu einer erstaunlichen Coverversion von "I Wanna Be Your Dog", die nicht nur Stooges- und Iggy Pop-Liebhaber begeistern dürfte. Fragt sich nur: Wer ist diese Emilie Simon? Eine gerade mal 24-jährige Songschreiberin, Sängerin, Produzentin, die im Schlepptau musikbegeisterter Eltern in den Jazz-Clubs von Paris mit etwas anderen Schlafliedern groß wurde. Die später Musik und Orchester-Arrangement studierte und heute ihre Stimme gern mal mit einer Technologie manipuliert, die sie am Institut für die Erforschung zeitgenössischer Musik mit ihrer Kollegin Cyrille Brissot selbst entwickelt hat. Wer noch mehr über diesen Lichtstrahl in einer dunklen Phase des Pop in Erfahrung bringen möchte, hat dazu jetzt mit ihrem Album „Emilie Simon“ Gelegenheit.

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