Das ist kaum zu glauben. Dass diese Frau einst ihr Bühnendebüt mit einer Punk-Band als Support der Ramones gab. Dass sie später Gitarre in einer Rock-Band spielte, welche die Stadien für die Kanada-Stars The Tragically Hip anheizte. Oder dass sie mal die Zimmergenossin von Peaches war und in deren Shows als Bitch Lap-Lap in kubanischem Aerobic-Outfit spanisch gerappt hat. Und warum ist das kaum zu glauben? Weil es so schwer mit dieser wundervollen Stimme zusammen zu denken ist, die ihr kommendes Album "Let It Die" so ganz mit Leben erfüllt. Es ist eine Stimme, die im Understatement verharrt und gerade deshalb den Kern auch komplizierter Gefühle freilegen kann. Oder das "Secret Heart" von Ron Sexsmith. Wie diese Stimme über dem Badalamenti-Beat von "When I Was Young Girl" schwebt. Oder was sie aus dem Bee Gees-Klassiker "Inside And Out" macht. Und wie sie anschließend durch den French Waltz "Tout Doucement" schwoft, als habe das schon immer nahegelegen. Hat es wahrscheinlich auch für eine Frau wie Feist, die Folk (die Geschichten), Brill Building-Tradition (die Hooks), Doo-Wop (die Melodien, die Stimmung) und Pop-Moderne (die minimalistischen Arrangements) so schön und ganz einfach zusammenführt.