Rage sind wieder da. Und das in dreifacher Hinsicht.

Zum einen liegt - ganz banal - mit "Unity" ein neues Rage-Album vor.

Zum anderen gibt es nach einigem Hin und Her wieder eine stabile Besetzung bestehend aus dem Ur-Rager Peter "Peavy" Wagner (voc, b), dem Russen Victor Smolski (g, key) und dem US-Amerikaner Mike Terrana (d, perc).

Zu guter letzt haben Rage den Classic-Fusion-Bereich verlassen und bieten erneut den lupenreinen Power/Thrash-Metal, den man von ihnen vor dem legendären "Lingua Mortis"-Album gewohnt war.

Erbsenzähler, der ich bin, benenne ich als einziges Manko das fast völlig Fehlen balladesker Elemente. Insgesamt gibt es nur etwa zwei Minuten ruhiger Töne auf dem Rundling; als da wären das Instrumental "Shadows" und die opening section von "Set this World on Fire".

Ansonsten knallen die Drums, fräsen die Refrains, explodieren die Gitarren, als würde hier eine Herde frühreifer Jugendlicher dabei ihre angeborene musikalische Genialität mit der rausdrängende Power pubertärem Ungestüms aus den Boxen zu hauen. Dass hier eine Band mit fast zwanzigjähriger Geschichte am Werk ist, merkt man höchsten an der Perfektion, die keine Sterilität aber reichlich Erfahrung verrät.

Und zu guter letzt noch ein heftiges Danke für "Dies Irae", das mit herrlichem klassischen Chor Zeugnis dafür ablegt, dass man die Erfahrung mit den klassischen Kompositionen nicht völlig zu den Akten legen will.

Norbert von Fransecky

19 von 20 Punkte

www.rage-on.de