Ladies and Gentlemen ! Ich möchte Ihnen nun die Band vorstellen. An der
Gitarre Roland Grapow (Ex-Helloween), hinter der Schiessbude Gas Lipstick (HIM),
an den Tasten Mikko Harkin (Sonata Arctica) und am Bass Jari Kainulainen
(Stratavarious). Welcher Kenner der Metalszene bei diesen kompetenten Musikern
nicht vor Freude glänzende Augen bekommt, der ist entweder blind oder nicht
mehr zu retten. Diese Mannen und einige andere bekannte Namen mehr, hat
Stratavarious Goldkehlchen Timo Kotipelto für seinen ersten Solostreich um sich
gescharrt.
Der Meister selbst komponierte sämtliche Songs und schrieb alle Texte im
Alleingang. Wirklich erstaunlich und vielleicht ein dickes Ausrufezeichen in
Richtung Stratavarious-Mastermind Timo Tolkki, den Sänger doch ein wenig mehr in
das Songwriting der Finnen miteinzubeziehen. Der Stil Kotipeltos entfernt
sich nicht übermässig von seiner Hauptband, obwohl hier und dort ganz deutliche
Einflüsse seiner persönlichen musikalischen Faves (vor allem Iron Maiden !)
herausgehört werden können.
Einen Ausfall gibt es bei den zehn Songs nicht zu vermelden, denoch hat man
das Gefühl das, vor allem in der ersten Hälfte des Albums, ein wenig das
gewisse Etwas bzw. die zündende Idee fehlt. Stratavariousjünger werden von dem
Werk jedoch restlos begeistert sein und auch alle anderen Melodicfans sollten
einmal ein Ohr riskieren, den die Nummern auf "Waiting for the dawn" rocken
mehr und kommen schneller zum Punkt als etwa beim grossen Bruder. Vorschläge
meinerseits für diesen Test wären der flotte Opener "Travel through Time", die
nette Ballade "Beauty has come" oder die Hymne "Chosen by Re".
Ein netter Melodic-Metal-Silberling, der durch eine All-Star-Band
eingespielt wurde und die Talente des Herrn Kotipelto vollends aufzeigen. Bestens
geeignet also um die Entzugserscheinungen bis zur nächsten Stratavarious-CD
stilvoll zu umgehen.
MANUEL LIEBLER
14 von 20 Punkte
Internet: www.Kotipelto.com