Nach der erfolgreichen Supporttour von Blind Guardian, bei der schon einige
leckere Kostproben dieses Longplayers präsentiert wurden, sind die
Hoffnungen, die mit dem neuesten Streich der Franken verbunden waren, natürlich immens
gestiegen. Zwar können nicht alle Songs mit der bereits live vorgestellten
Hymne "Warriors" mithalten, denoch ist "Eternity" ein richtig feines
Melodic-Metal-Scheibchen geworden, das nur leider an der gleichen Krankheit leidet wie
sämtliche Vorgängeralben der Franken. Die Songs klingen, dank der
verblüffenden stimmlichen Verwandtschaft Chris Bay`s zu Kürbiskopfshouter Andi Deris,
entweder nach alten Helloween oder durch die massiven Keyboardeinsätze nach
Tobias Sammet`s Edguy, der übrigens am Backgroundgesang beteiligt war.
Wer sich also an dem ein oder anderen musikalischen Deja vu nicht stört,
wird mit der melancholischen Halbballade "Bleeding Heart" oder den klasse
Happy-Metalhymnen "Flame in the Night" bzw. "Land of the Light", inklusive Final
Countdown-Effekt, jede Menge Spass haben. Auch die anderen Stücke sind nicht
von schlechten Eltern, wäre da nicht die abschliessende Ballade "Turn back
time", die duch ihre mittelalterlichen "Ohhh-Ohhh-Ohhh"-Bardengesängen im Refrain
kaputtgesungen wird.
Textlich fährt die Truppe von Gamma Ray-Drummer Dan Zimmermann weiter im
Fahrwasser von Hammerfall und Konsorten, jedoch wird geschickt verhindert das
die Lyrics zu sehr im Schilde und Schwerte-Wahn abgleiten. Eine gute, wenn auch
nicht innovative Scheibe, aber einem 13jährigen pubertierenden Girl ist es
auch egal ob ihr Lieblingslied von den Backstreet Boys, N`Sync, dem Freiheits
Karl oder sonstwem stammt.
MANUEL LIEBLER
15 von 20 Punkten
www.freedom-call.com