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Encryption - Perishing Black Light
(Eigenproduktion)
Power/Prog-Metal
 
Fällt einem "Perishing Black Light" in die Hände, rechnet man kaum mit einer Eigenproduktion. Cover und Booklet sind absolut professionell gemacht. Auch bei den differenzierten, aber nie wirren Kompositionen gibt es nichts zu mäkeln. Das knapp 45-minütige Demo umfasst sechs Stücke, die in der Regel zwischen 5 und 7 Minuten lang sind.
Opener ist der Titeltrack, ein von den Gitarren nach vorne getriebener zum Headbangen einladender Klopfer - mit reichlich Breaks fast progressiv zu nennen - abwechslungsreich, ohne dass der rote Faden verloren geht. Track zwei nennt sich "Lamda Core", lässt es ein wenig ruhiger angehen und enthält sogar richtiggehend balladeske Phasen. "All Philistines" glänzt mit einem hymnenhaften, fast Running Wild-artigen Mitgröl-Chor. Allerdings scheint der Texter hier sein (Rest-)Wissen aus dem Konfirmanden-Unterricht ein wenig durcheinander geworfen zu haben. Mit den im Text beschriebenen selbstgerechten Ehrenmännern, sind wohl die Pharisäer aus dem Neuen Testament gemeint. Die Philister dagegen stammen noch aus dem Alten Testament, ein Volksstamm, der sich immer mal wieder mit dem Volk Israel prügelt.
"The Inmost Dance" präsentiert sich akustisch, fast unplugged. Grandios wie sich die Instrumentalparts mit tänzerischer Leichtigkeit durch die Takte schlängeln. Woran man im Track 4 gespart hat, das wird sofort aufgeholt. Track 5 ist das Gegenteil eines jeden akustischen Weicheis. Hier preschen die speedigen Gitarren wieder voll nach vorne los und erobern die Nacht. Mit über 13 Minuten sticht die Schlussnummer "Autumn Harvest" deutlich aus dem bisher Gebotenen heraus. Das Ende läutet der Longtrack mit einem feierlich atmosphärischem Finale ein.
Alle Daumen nach oben für diese Eigenproduktion. Ständen Encryption im Stall von Noise, LMP oder einer ähnlichen Firma müsste man einige Abstriche bezüglich des Sounds machen. So bleibt als einziges Manko der Gesang. Ob - wie in der Regel - Sänger Norbert Hartmann am Mikro steht, oder man sich in Mehrstimmigkeit übt, man sollte einiges von den Einnahmen aus dem Demo in das Gesangstraining investieren. Aber mit einem vernünftigen Produktionsetat dürfte das genauso leicht zu beheben sein wie der gelegentlich nach alten Blecheimern klingende Schlagzeugsound. Dann dürfte es bald einen ernst zu nehmenden Mitbewerber in der Liga von Blind Guardian, Rage, Grave Digger und Running Wild geben, der sich mit einem erkennbar thrashigen Bay Aera-Akzent zu Wort meldet.
PBL ist die zweite Veröffentlichung der Mittelfranken und für 25 DM über metal@encryption-web.de zu beziehen.
Norbert von Fransecky

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