Honey For Petzi

Observations + Descriptions


Info
Musikrichtung: Indie Pop Rock

VÖ: 22.04.2022

(Two Gentlemen)

Gesamtspielzeit: 45:47

Internet:

https://honeyforpetzi.com/
https://bite-it-promotion.de/
https://www.twogentlemen.net/


Petzi, Pelle und Pingo, ja, das waren drei gute Freunde, die mich als Kind in Bilderbüchern erfreuten mit ihren Geschichten, die mitunter so voller Weisheit steckten. Das Schweizer Musik-Trio Honey For Petzi besteht auch aus drei Personen, das sie Freunde sind, will ich doch hoffen. Mit Observations + Descriptions präsentieren die Drei ihr musikalisches Bilderbuch.

Die Band etablierte sich als Post-Rock-Band, und auf der aktuellen Platte empfange ich darüber hinaus Signale vom Indie Rock und New Wave, mitunter fallen mir gar New Order ein. Darüber hinaus scheint man ebenfalls Einflüsse aus der Popmusik einfließen lassen, Indie Pop, wohlgemerkt. Aber beim Song "Infini" bemerke ich, dass ich auch hin zu den Beatles assoziieren kann.

Rhythmisch stark ausgeprägt, das Schlagzeug also stark im Vordergrund, werden die Klangflächen stark von Keyboards bestimmt, der Gesang geht mit ihnen oft eine Allianz ein, indem er sich nicht in den Vordergrund drängt. Er bleibt in der Regel recht weich und mitunter recht zart ausgeprägt. Interessant ist es, den häufigen Wendungen innerhalb vieler Songs zuzuhören, das ist geschickt eingeflochten und zeugt von guten Ideen.

Dabei sind die einzelnen Songs recht eingängig und springen sofort an, sie wirken sehr harmonisch und die Keyboards werden auch von der Gitarre gut unterstützt, und der Bass brummelt vor sich hin, bleibt nicht allein nur Rhythmusgeber, sondern wird auch gestaltend eingesetzt. Und ich komme noch einmal auf "Infini" zurück, denn hier wird eine sehr heimelige, warme und Retro-angehauchte Stimmung verbreitet, ja, da klingeln bei mir die Sixties, ein vom Chor-artigen Gesang unterstützter Song, der mir sofort sympathisch vorkam, und dieser Popsong ist auch keiner, der schnell verpufft, ich denke, er hat das Zeug zur Langzeitwirkung.

Andere Titel, wie zum Beispiel "Crash", bieten zwar ähnliche Gesangsmuster, doch die quängelnden Keyboards zeigen den Weg ins Heute, so dass hier Gegensätze aufeinander treffen, die ich nicht unbedingt als stimmig betrachte. Stimmig - Stimmen, ja, um das noch zu erwähnen, mitunter erscheint der mehrstimmige Gesang irgendwie abgehoben, wie nicht von dieser Welt, wie in Rauchschwaden eingebettet.

Andere starke Soft Pop-Elemente findet man noch in Songs wie "Dog" oder "Observation", diese beiden und "Infini" sind mir die liebsten der Platte, wenngleich auch ohne die wenigsten Reibungen innerhalb der Gestaltung. Mitunter greift die Band auch zur französischen Sprache, was im Übrigen aus meiner Sicht einen durchaus als positiv einzustufenden Aspekt darstellt. Mithin - das ist ungewöhnliche Musik, alles andere als mainstreamig, nicht immer bequem, aber gern hätte ich solche Klänge in aktuellen Charts, denn ich denke, dass die Band in der Lage ist, echt griffige Pop-Songs mit Ecken und Kanten zu schaffen... Und der Honig ist dem Petzi gut bekommen, das hört man...



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Écoute
2 Island
3 Infini
4 Crash
5 Kawasaki
6 Dog
7 Photographie
8 Géométrie
9 Echorec
10 Fall
11 Apnée
12 Observation
Besetzung

Sami Benhadj Djilali (Gitarre, Keyboards und Gesang)
Philippe Oberson (Bass, Keyboards und Gesang)
Christian Pahud (Schlagzeug und Gesang)



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