Angelina Yershova
Cosmotengri
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Info |
Musikrichtung:
Elektronik / Experimental / Deep House / Ambient
VÖ: 18.04.2019
(Twin Paradox Records)
Gesamtspielzeit: 42:32
Internet:
http://www.angelinayershova.com/
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Mit dem knapp acht Minuten langen, sehr mythisch und ambient daher kommenden “Korgau“ eröffnet die in Rom lebende Kasachin Angelina Yershova ihr eues Album Cosmotengri welches ihr zweites nach dem offiziellem Debüt von 2017 ist. (Es gab noch eine CD-R Eigenproduktion vorab.)
Dieses Stück gibt dann auch ein wenig die neue Richtung vor. Insgesamt wird es auf diesem Album wenige Dance- und Tanzbeat-lastig, es zählen mehr die spannenden, vor allem über geheimnisvoll wirkende weibliche Stimmsamples kreierten Soundscapes, die sich wie eine Filmmusik zusammenfügen. Im zweiten Stück geht es dann zwar etwas beschwingter zu, jedoch dominiert hier die schwungvolle und doch balladeske Pianomelodie. Auf dieses folgt wieder so ein Soundscape mit vielen geheimnisvollen Stimmen, das mit sanften Beats unterlegt ist, aber wieder sehr ambient ist. Erst mit “ Jelsiz Jel“ tauchen Dancefloorsounds auf, die aber auch durch die darübergelgten Sounds mehr an ambienten Postrock erinnern, als an einen Tanzflächenfüller. Was Angelina hier an Sounds und Perkussionsklängen kreiert ist äußerst spannend und wohlklingend. Über einige Effekte und opulente Klänge wird auch dies Stück zum Soundtrack für das eigene Kopfkino.
Das folgende Titelstück bietet dann wieder ein großartiges Stück Ambient, erzeugt aus einem elektronischen Drone und darüber gelegten spannenden elektronisch kreierten Geräuschen, die sich zu einer mystischen, ganz eigenen Klangwelt formen. Diesen Weg verfolgt sie auch im folgendem “Khan Tengri“, welches mit dem dunkleren Drone und der ebenso dunkleren Elektronik und dem zusätzlichen Samples dunkler Choralgesänge, oder sind es Kopftongesänge, noch bombastischer und finsterer daher kommt.
Abgeschlossen wird das Album mit “Ecstatic Dance“, das zunächst mit pumpenden Dronesounds beginnt, um sich dann durch eine einsetzende Perkussion immer mehr in eine Art rituellen elektronischen Tanz zu entwickelnt und das Album so gedämpft, aber sehr beschwingt rhythmisch beendet. Die eingebauten Violinenklänge vollenden dieses schöne Stück und somit auch das Album.
Angelina Yershova legt mit ihrem zweiten Werk ein weiteres, äußerst spannendes und wohlklingend anders klingendes Elektronikalbum fernab der doch ziemlich ausgereizten Szene vor. Sie hat auch hier wieder ihre Ausbildung in Komposition ebenso wie ihre Offenheit Neuem gegenüber weiterentwickelt und voll eingebracht, um zu diesem kleinen ambienten Monolithen zu kommen.
Wer hier ein extasisches Dancealbum erwartet, ist völlig verkehrt, wer jedoch ein spannendes Elektroalbum zwischen Ambient und Postrock möchte, ist hier goldrichtig.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Korgau | 7:34 |
2 |
Tumbleweed | 5:36 |
3 |
Kamlanie | 4:45 |
4 |
Jelsiz Jel | 6:04 |
5 |
Cosmo Tengri | 7:19 |
6 |
Khan Tengri | 4:36 |
7 |
Ecstatic Dance | 6:38 |
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