Orbit Folks
Six
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Orbit Folks, das die Band des 1980 geborenen belgischen Bassisten Martijn Vanbuel. Six ist grundsätzlich eine Jazzplatte mit Fusion-Ausprägung, doch Vanbuel war und ist ebenfalls aktiv in anderen Genres. So kann er verschiedene Stile zusammenführen in seinen Kompositionen. Entsprechend enthält die Musik auch weltmusikalische Einflüsse, es groovet und die Stimmung entwickelt einen eigenen Charme, der mitunter auch an Filmmusik erinnert.
Auffällig ist zunächst die verstärkte Verwendung von Vibrafon und Marimba, allein fünf Musiker beschäftigen sich damit, auch Vanbuel spielt neben seinen Bässen dieses Instrument sowie außerdem Piano, Keyboards und Perkussion. Doch zunächst heißt es “My Favourite Rhythms“. Dieses strahlt eine elegante Fusion-Atmosphäre aus, vorwiegend durch den Keyboard-Sound und die Bläser getragen, sehr luftig und leicht. Erst zum Schluss schaltet sich kurz das Vibrafon ein. Doch kaum sind wir in der “Ant Colony“ gelandet, meldet es sich nebst intensiven Marimba-Klängen stärker zu Wort. Das könnte fast in Richtung Gong gehen, als jene Band sich auch in einer bestimmten Fusion-Phase befand. Jedenfalls hat es teilweise eine ähnliche Ausprägung.
Und so werden weitere Stücke entsprechend rhythmisch unterstützt und dadurch wird dieser gewisse Hauch von Weltmusik eingebracht. Immer, wenn sich dann wieder Trompete und Saxofone zu Wort melden, dann unterstreicht das die mehr jazzigen Momente der Platte. In den Sequenzen, wo das elektrische Piano soliert, zum Beispiel auffällig bei “Kaleidophone“, dann assoziiere ich zur Musik von Chick Corea zu Zeiten seiner ECM-Platte “Return To FOrever“ (die mit der Möwe) oder “Light As A Feather“.Und dergestalt schleichen sich viele angenehme Erinnerungen an Musik der Siebziger ein, diese Fusion ist weitestgehend sehr ruhig und beschaulich. Im den jeweiligen Songs sind es die dann auftretenden Solisten, die das gewisse Extra bieten, zum Beispiel der Gitarrist Tim Finoulst, der dreimal dabei ist, und dann eine gelungene Vorstellung bietet.
Als Solist fällt mir darüber hinaus sehr positiv der Trompeter Carlo Nardozza auf, mit seiner eher besinnlichen Art, seine Soli zu gestalten. Genauso weich wie fast alle Soli der Beteiligten schwebt auch die Musik grundsätzlich. Zum Schluss gibt es mit 11:48 Spieldauer den längsten Titel der Platte, “Kaleidoscope Africaine“ wird erneut stark vom Sound der Marimba geprägt, die Melodie beinhaltet durchaus afrikanische Motive, ohne dass das Stück grundsätzlich nicht ohrenfällig afrikanisch klingt. Mit Lieven Cambre gibt sich ein Altsaxofonist die Ehre eines Solos und geht ebenso behutsam vor, dabei aber immer ein wenig über den üblichen „Solo-Rand“ hinausschielend, ohne jedoch zum wirklichen Ausbruch zu kommen. Schade eigentlich, gelegentliche wilde Impulse hätten der Musik sicher gut getan und der mitunter meditativen Atmosphäre nicht geschadet.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 My Favorite Rhythms (7:03)
2 The Ant Colony (A Tribute to Gödel, Escher, Bach) (10:02)
3 Kaleidophone (5:34)
4 Mali Blues (5:39)
5 Switchery (6:47)
6 Kaleidoscope Africaine (11:48)
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Besetzung |
Martijn Vanbuel (bass guitars, double bass, additional piano and keys, vibraphone, additional percussion, programming)
Daniel Jonkers (drums)
Mike Roelofs (piano, keys)
Tim Finoulst (guitar - #1, 4, 5)
Carlo Nardozza (trumpet, flugelhorn - #1, 3, 5, 6)
Lennert Baerts (tenor saxophone - #1, 5, 6)
T.J. Segers (marimba, vibraphone - #2, 3, 6)
Sebastian Kaptein (drums - #2)
Bert Hornikx (effects and processing - #2, 6)
Lieven Cambre (alto saxophone - #6)
Yahsin Cheng & Yuying Chang (marimba - #6)
Cody Byassee (vibraphone – #6)
Jelle Wouters (effects and processing - #1-6, vibraphone – 1)
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