Manu Lanvin & The Devil Blues

Grand Casino


Info
Musikrichtung: Blues Rock

VÖ: 29.03.2019

(Verycords)

Gesamtspielzeit: 53:48

Internet:

http://www.manulanvin.com/
https://verygroup.fr/verycords/
http://www.brooke-lynn-promotion.de/


Der 1973 geborene Manu Lanvin aus Frankreich startete seine musikalische Karriere als Autodidakt und veröffentlicht seit 2000 Alben. Seine Musik ist der Blues, bleichgesichtiger Blues Rock, wohlgemerkt. Sein neues Album, Grand Casino weist neun Eigenkompositionen und vier Fremdtitel auf. Diese sind von AC/DC (#2), den Rolling Stones (#5), B.B. King (#7) und Willie Dixon (#9).
Der Blues scheint nach und nach auszusterben, jener Blues, wie ich ihn einst von bleichgesichtigen Nachahmern in den Sixties kennenlernte und mich anschließend den Originalen zuwandte. Leider ist im Bereich dieser Tradition wenig Traditionspflege betrieben worden, so dass das meiste, was heute unter Blues firmiert, eigentlich gar keiner mehr in diesem Sinne ist, sondern ganz einfach Blues Rock. Gut, seit Beginn dieser Musikrichtung hat sich gesellschaftlich viel geändert, und die aktuellen Themen sind sicher nicht mehr mit Problemen der Fünfziger oder Sechziger zu vergleichen. Vielmehr hat sich dieses dann eher im Rap und Hip-Hop breit gemacht.

Letztlich kann es ja auch langweilig sein, bekannte Blues-Standards immer wieder aufs Neue durchzukauen, gerade, wenn sie textlich nur noch wenig passend sind. Geschichten des täglichen Lebens, die es seit Jahrhunderten gibt, lasse ich einmal außen vor. Und so hat sich der Blues in gewisser Weise sicher auch modernisiert, doch weitestgehend sind es nun erneut „Bleichgesichter“, die voranpreschen und das Genre definieren.

Dazu zählt sicher auch der in Frankreich mittlerweile als Star angesehene Manu Lanvin, der mit seiner Band, The Devil Blues, dieses Album feilbietet, mit seiner Sichtweise des Blues. Gut, zwei Standards haben sich auch hier wieder eingeschlichen, und ob es wirklich nötig ist, diese noch einmal aufzuwärmen? Und so ergeben sich verschiedene Betrachtungsweisen des Albums, nicht nur aufgrund dieses Aspekts. Der Renner der Platte ist für mich gleich der erste Song, “The Devil Does It Right“, mit grandioser stimmlicher Unterstützung von Beverly Jo Scott, rockt satt mit Bluesfeeling, dazu ein tolles Harp-Solo von Diabolo, was will man mehr?

Lanvin mit seiner kratzig-rauen Stimme kann die jeweilige Stimmung der Songs grundsätzlich gut umsetzen. Wichtige Songs aus meiner Songs sind noch folgende: “Shake It Lady“, ein Boogie in alter John Lee Hooker-Manier, und zuguterletzt, bis zum Ende der Platte wartend, das auf Französisch gesungene “Je Suis Le Diable“. Hier lebt die Stimmung eines Bo Diddley und der Song geht enthusiastisch über die Runden. Aber - Obacht, es ist noch nicht Schluss, denn es gibt einen “Hidden Track“, auf den man gut eine Minute warten muss. “I’d Rather Be The Devil” ist ganz entspannt dahinschunkelnd, Akkordeon und Mandoline inklusive, so ist es ein beschaulicher Abschluss einer mit abwechslungsreichem, aber nicht durchgehend treffsicheren Scheibe voller Blues Rock, die mit “Highway To Hell“ und “Satisfaction“ zwei interessante Sichtweisen dieser Titel enthält.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 The Devil Does It Right (2:49)
2 Highway To Hell (3:48)
3 Shake It Lady (4:20)
4 When It’s Too Late (4:50)
5 Satisfaction (4:03)
6 Lost Under The Waves (3:06)
7 Rock Me Baby (3:21)
8 So Come Down (4:00)
9 Spoonful (4:02)
10 A Bluesman In Hong-Kong (2:30)
11 I Don’t Love You (3:56)
12 Hoochie Coochie Ya Ya Yeah (4:02)
13 Je Suis Le Diable (3:53)
14 I’d Rather Be The Devil (hidden track)
Besetzung

Manu Lanvin (lead vocals & guitars)
Jimmy Montout (drums & percussions)
Nicolas Bellanger (bass guitar)
Mike Latrell (Hammond B3, Fender Rhodes, piano)
Diabolo (harmonica)
Jérémy Lacoste (slide guitars)
Deva Mahal (backing vocals – #8)
Zoe Mahal (backing vocals – #8)
Moira Conrath (backing vocals – #2, 4, 5, 11, 12)
Dominique Lacoste (backing vocals – #2, 4, 5 ,11 ,12)
Beverly Jo Scott (vocals - #1)
Taj Mahal (vocals - #8)
Popa Chubby (vocals - #9)
Paul Personne (guitar - #13)



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