Moritz von Kleist
Tonwerkstatt
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Das Kölner Label JazzHausMusik gehört zu den innovativsten Plattenfirmen der letzten Jahre. Bei seinen Veröffentlichungen kann man fast immer sicher sein, nicht die übliche Jazzmusik zu bekommen, sondern erfrischend andere Musik, ohne gleich im avantgardistischen Geschwurbel zu landen. Hier macht Moritz von Kleist mit Tonwerkstatt keine Ausnahme.
Das Quartett verzichtet komplett auf ein Harmonieinstrument. Kein Klavier, keine Gitarre, sondern nur eine Rhythmusgruppe bestehend aus akustischem Bass (Reza Askari) und Schlagzeug (Nils Tegen) sowie zwei Solisten (Ryan Carniaux, Trompete und Moritz von Kleist, Saxophon und Bassklarinette). Eine Besetzung, die man nicht alle Tage hört. Das Schöne dabei ist, dass man in keiner Sekunde ein Harmonieinstrument vermisst. Saxophon, Trompete und Bass spielen nicht nur solistisch oder rhythmisch, sondern bilden durch cleveres arrangieren auch die Harmonien im Zusammenklang ab. Herausragend, wie dabei Reza Askari am Bass diese Doppelfunktion ausfüllt. Als Taktgeber mit Nils Tegen ist er enorm variabel, besticht mit seinen solistischen Einlagen und liefert stets das harmonische Fundament. Und das alles mit einer Leichtigkeit und Spielfreude, die förmlich aus den Lautsprechern klingt. Bestes Beispiel dafür ist vielleicht "Just a Second". Ein Hörgenuss erster Güte. Doch die Solisten sind keinen Deut schlechter und geben der Musik mit ihrem perfekten Zusammenspiel und ihrer Musikalität dieses gewisse Extra.
Tonwerkstatt überzeugt musikalisch, klanglich und kompositorisch. Dem Quartett um Moritz von Kleist ist damit ein wunderbar entspanntes, emotionales und erfrischendes Album gelungen. Sehr empfehlenswert!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
1 | Ick hör dir trapsen | 5:16 |
2 |
Strange Fruit | 3:52 |
3 |
Why So Sad | 4:36 |
4 |
1st Choice | 4:08 |
5 |
Just a Second | 4:49 |
6 |
Bratto | 6:04 |
7 |
1-2 | 4:59 |
8 |
Time | 6:18 |
9 |
Fukushima | 4:08 |
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Besetzung |
Moritz von Kleist: saxophone, bass clarinet
Ryan Carniaux: trumpet
Reza Askari: acoustic bass
Nils Tegen: drums
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