Eine Jugend in der Zeit der besten Musik – Autobiographische Erinnerungen von Mick van Hint




Info
Autor: Mick van Hint

Titel: 1974 in Love oder das Jahr der weißen Hexe

Verlag: Tredition GmbH

ISBN: 978-3-7345-8796-2

Preis: € 8,99

168 Seiten


1974? Als Symboljahr? War da irgendwas? Im Prinzip: Nein! Es sei denn, man ist im Jahr 1959 geboren. Dann nämlich ist man im Jahre 1974 15 Jahre alt – und 14, 15, 16 das ist das Alter, das für viele Jugendliche das Entscheidende ist, das Alter mit den vielen ersten Malen – der erste Kuss, die erste Fete, das erste Mal…. Und der Soundtrack, der zu diesen ersten Malen läuft, der geht uns nie mehr aus dem Kopf. Die Songs, die Scheiben, die damals entdeckt wurden, die damals im Zentrum standen, die hinterlassen Spuren, wie sie in späteren Jahren keine Band mehr erreichen kann.

Für Mick van Hint war das Jahr 1974 das Jahr der ersten großen Liebe, vom ersten Kusses über den ersten Orgasmus bis hin zum ersten Mal vertraut mit einem anderen Menschen Alltag zu leben. Und es war auch die Zeit, in der er als Torwart einer Jugendmannschaft große Erfolge und große Anerkennung genoss – ein Jahr, das eine Persönlichkeit formte – aber auch ein Jahr, das ihm deutlich machte, was er nicht sein wollte – inclusive der Erkenntnis, dass seine Zeit mit Sina fantastisch war, aber das eine lebenslange Beziehung mit ihr eine Illusion gewesen wäre.

Es gelingt Mick van Hint himmelhoch jauchzende Freude und lähmende dunkle Tragik lebendig werden zu lassen, ohne je in Pathos oder Kitsch abzudriften. Jeder, der selber einmal gelebt hat, wird sich in 1974 in Love wieder erkennen, eine Zeit, in der man zwischen Baum und Borke, zwischen Kind und Erwachsenem seinen Weg sucht.

Und ständig läuft bei Mick van Hint ein Album im Hintergrund. Die Auswahldiscographie Soundtrack auf den letzten Seiten von 1974 in Love ist daher integraler Bestandteil des Buches.

Ich selber bin Mick van Hint vier Jahre später auf der Straße des Lebens gefolgt. Die begleitende Musik hat sich daher etwas verschoben, ich bin wohl auch etwas mehr die progressive Schiene gefahren als er, aber vieles von dem, was er 1973/4 gehört hat, spielte auch bei mir 1977/8 noch ein gewaltige Rolle.

An zwei Stellen bin ich Mick sehr nahe. Er gehört zu den wenigen, die in dieser Liste Supertramps Crime of the Century nicht vergessen und erkannt haben, dass die Gründerväter des Hard Rocks kein drei- sondern ein vierblättriges Kleeblatt waren, und dass zu ihnen neben Deep Purple, Blackj Sabbath und Led Zeppelin auch Uriah Heep gehören.

Klasse Buch! Warum es den Untertitel Das Jahr der weißen Hexe trägt, müsst Ihr selber raus finden. Aber mit Okkultismus oder Spiritismus hat es nichts zu tun!


Norbert von Fransecky



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