Torben Snekkestad
Winds Of Mouth
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1973 wurde er in Norwegen geboren, der Musiker Torben Snekkestad. Heute lebt er in Kopenhagen. Über die Jahre hat er sich mit verschiedenen Formen der Musik beschäftigt, von Jazz über Kammermusik hin zu freien Improvisationen. Mit vielen unterschiedlichen Musikern kam er dabei in Berührung: Koichi Makigami, Thomas Strønen, Arve Henriksen, Paal Nilssen-Love, Andrew Cyrille, Jon Balke oder das Cikada String Quartet und viele andere.
Und so klingt auch die Musik dieser Platte nach intuitiv gesetzten Improvisationen, aber dann wieder auch nicht, sondern völlig konstruiert. Dafür spricht, dass er das Multitracking-Verfahren einsetzt, um seine Klangvorstellungen umzusetzen, und das nicht nur auf Saxofonen und Klarinetten, sondern auch auf Trompeten. Und dabei entstand ein Sound, der nicht typisch nach den genannten Instrumenten klingt. Vielmehr benutzt Snekkestad diese nur, um Klangräume zu schaffen, die ganz viel Weite ausdrücken, und Minimalismus ausstrahlen. Aber ist es wirklich Minimal Music?
Dafür gibt es Definitionen:
repetitive Strukturen, stabile Harmonik, additive und subtraktive Prozesse: Phasenverschiebungen, Überlagerungen, Akzentverschiebungen der motivischen Zellen in verschiedenen Stimmen lassen einen Klangteppich entstehen, Kontinuität und Vermeidung von Spannungsaufbau, wenige Veränderungen von Klangfarbe und –dichte.
So mag Jede/r selbst für sich entscheiden, ob diese Kriterien subjektiv erfüllt sind.
Diese Platte ist die ersten im Rahmen einer Trilogie, solo vom Künstler eingespielt.
Auf dieser Platte benutzt er unter anderem auch die Reed Trumpet, das heißt, hier wird die Trompete mit einem Saxofon-Mundstück gespielt. Auf Winds Of Mouth setzt er Inspirationen von Unterwasserklangwelten um und stellt das Musizieren mit Multiphonics (Spaltklängen) in den Vordergrund. Oft haucht er nur in die Instrumente und nutzt so die unterschiedlichen Klangmöglichkeiten.
Mitunter klingt es, als schabe man an einem Glasrand, dann könnten es auch Signale aus einem alten Radio im Kurzwellenbetrieb sein, beim genauen Hinhören kann man eine Menge Assoziationen entdecken. Das sind keine Klänge für nervöse Gemüter, für Freunde schöner Musik, für Ungeduldige. Wahrscheinlich gibt es auch kein „Dazwischen“, entweder man liebt oder hasst es…
Ich kann mich noch nicht entscheiden, ob es fasziniert oder einfach nur nervt. Sicher ist es stimmungsabhängig, wie man diese Musik letztlich aufnimmt. Nun, und Einige werden das sicher noch nicht einmal als Musik bezeichnen, sondern lediglich als Aneinanderreihung von Geräuschen. Diese Platte und wohl auch die Nachfolger dürften polarisieren.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 April Flourish
2 South Abyss
3 Winds of Mouth
4 Harbor Cry
5 Conque Duolouge
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Besetzung |
Torben Snekkestad (soprano sax, tenor sax, reed trumpet, slide trumpet, clarinet and water bowl)
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