Sacco & Mancetti
Hightime
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Hier kann doch etwas nicht stimmen. Sacco & Mancetti sollen aus dem tiefsten Bayern - genauer gesagt aus Regensburg - kommen. Dabei klingt der Sound, den das Quartett jetzt mittlerweile schon seit geschlagenen drei Jahrzehnten kultiviert, durch und durch amerikanisch. Und das auch noch auf authentische Art und Weise.
Heartland und Roots Rock, Westcoast-Sound und altmodischer R&B, ein bisschen Eagles, ein bisschen Blues und Country, ein wenig Tom Petty, dazu eine Portion Soul. Fertig ist der äußerst schmackhafte und nicht altbacken, sondern zeitlos klingende Cocktail, den die Band auf ihrem bereits zehnten Album Hightime präsentiert. Äußerst entspannt spielt man sich durch 14 Songs, die gar nicht immer so relaxt, sondern auch mal aufwühlend und knackig klingen können.
Für die Aufnahmen hatte man sich ins sonnige Spanien zurückgezogen, was die Band hörbar beflügelte. Songwriting und Produktion sind alles andere als provinziell und werden internationalen Standards gerecht. Es sind eben keine Anfänger am Werk und das hört man. Gestandene Männer, die wissen was sie tun und trotzdem mit viel Herzblut dabei sind. Könner an den Instrumenten, die ihre Fähigkeiten aber voll und ganz in die Dienste der Songs stellen, die sehr geradlinig (manchmal fast schon zu sehr) und ohne überflüssige Schnörkel geraten sind. Die Grooves sind lässig, die Melodien eingängig und der Gesang leidenschaftlich. Unterstützung bekommt Sänger und Songschreiber Jockl Peithner dabei immer wieder von weiblichen Background-Harmonien, die das smoothe Feeling der Musik unterstützen.
Sacco & Mancetti können es aber nicht nur entspannt und melodisch wie zum Beispiel bei den tollen Nummern wie dem Country-infiziertem „Sometimes“, „Shine On“ oder „Little By Little“. Nein man hat auch einige flottere Nummern mit großem Hit-Potenzial im Köcher, wie zum Beispiel das hymnische „We Are Heroes“, „For We Are Cowboys“ oder das sehr eingängige „Back On The Street“. Bei „Let Your Love Shine On Me“ wird sogar regelrecht heißblütig gerockt, während „Sweet Love“ und „She Ring My Bell“ überraschende Reggae-Einflüsse aufweisen, was wie bei Gov’t Mule auch hier gar nicht so schlecht funktioniert.
Ja, man kann es schon sagen: Hightime ist wirklich gelungen. Damit muss man sich nicht mal vor der Konkurrenz aus „God’s Own Country“ verstecken. In einer besseren Welt würden die Songs von Sacco & Mancetti bei uns im Radio laufen.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Love Is In The Street | 4:26 |
2 |
King of New Orleans | 3:31 |
3 |
Little By Little | 4:19 |
4 |
Back On The Street | 3:49 |
5 |
Sweet Love | 3:53 |
6 |
Monkey Man | 4:36 |
7 |
Sometimes | 5:31 |
8 |
We Are Heroes | 4:39 |
9 |
Shine On | 4:05 |
10 |
For We Are Cowboys | 4:28 |
11 |
She Ring My Bell | 3:41 |
12 |
Rolling Down The River | 3:08 |
13 |
Let Your Love Shine On Me | 3:02 |
14 |
I Will Follow | 4:18 |
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Besetzung |
Jockl Peithner (Gesang, Gitarre)
Helmut Süttner (Gitarre)
Herbert Schwarzfischer (Bass)
Reinhold Keck (Schlagzeug, Gesang)
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