Elaiza
Restless
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"Is It Right" – das war 2014 der Beitrag Deutschlands zum Eurovision Song Contest.
Man belegte den 18. Platz bei 26 Endrundenteilnehmern. Nun, sicher war der Song ein sich rasch einbohrender Ohrwurm, aber schon bald hatte ich den Eindruck, ihn bitte nicht mehr hören zu wollen, fehlte letztlich doch das Quäntchen Substanz, das wahre Popmusik ausmacht.
Nach dem ersten Album, “Gallery“, folgt nun der zweite Streich. Vorausgeschickt wurde die Single “Hurricane“, die sich mit ihrem Ohrwurmcharakter bereits erneut verbreitet hat in Funk und Fernsehen. Wie auch der Vorgänger, wird konsequent diese Mischung aus Pop und teils osteuropäischen Folkelementen vorgelegt. Nur professioneller ist es nun geworden, die Musik klingt voller und geschmeidiger, wird insofern auch internationalen Standards eher gerecht.
Das soll nun nicht bedeuten, dass unter diesem Gesichtspunkt ein Album entstanden ist, dass auch international mitmischen könnte. Denn dazu fehlt (mir) doch noch der letzte Rest von jener Professionalität und “Sophistication“, die Songs locker aus dem Ärmel schüttelt und dabei dieses gewisse Element von Lockerheit und Entspanntheit aufweist. Zwar wird eindeutig versucht, den Anschluss herzustellen, man beachte nur einmal Songs wie “Summer Somewhere“, die auf den ersten Blick in der Tat sehr professionell klingen, aber beim näheren Hinhören dann doch erkennen lassen, dass noch eine gewisse Art Oberflächlichkeit in der Ausführung der Musik steckt. Was fehlt, ist ganz einfach etwas, was die Musik zum Swingen bringt und von der steifen Statik nimmt.
Griffige Popmusik mit noch immer vorhandenen Folkelementen, das bleibt unter dem Strich, aber es fehlen Tiefe und die Basis für eine dauerhafte Beständigkeit. Dafür sind die Songs letztlich dann doch relativ belanglos, wenn auch hübsch. Allerdings – “Hurricane“ hat Hitpotential, einwandfrei!
Auffällig ist auch, dass der Gesang oft einfach zu gehetzt wirkt in diesem musikalischen Umfeld und an anderer Stelle möglicherweise besser aufgehoben wäre. Denn die Stimme birgt Entwicklungspotential, aber nicht hier. Denn gelegentlich öffnen sich teilweise Ansätze für flexiblere Musik, die ausbaufähig wären, als Beispiel nenne ich die durchaus ansprechenden Songs “Stronger Next To You“, oder “Shooting Star“, das allerdings nach gutem Anfang schon zu schnell wieder zugekleistert wird von dick aufgetragenem Arrangement mit synthetisch klingender Ausrichtung, schade eigentlich. Besser klappt es mit “Going On 13“ und “Real“, für mich die eindeutig interessantesten Songs der Platte. Hier jedenfalls spüre ich die gewisse eigene Note und keine Anbiederung an jedweden Massengeschmack.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Hurricane
2 Shooting Star
3 Summer Somewhere
4 Restless
5 Going On 13
6 Real
7 Stronger Next To You
8 Leave Me Alone
9 Our Parade
10 Workaholic
11 Gone But Not Gone
12 No Queen
13 Be Beautiful (Live)
14 Hurricane (Mischkraft Remix)
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Besetzung |
Elżbieta "Ela" Steinmetz (vocals)
Yvonne Grünwald (accordion)
Natalie Plöger (string bass)
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