Reverend Gary Davis
Harlem Street Singer
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Heute geht es um Blues.
Reverend Gary Davis wurde am 30. April 1896 in Laurens, South Carolina; geboren und verließ diese Welt wieder am 5. Mai 1972.
Der von Kindheit an durch eine Falschbehandlung mit angeblicher Medizin erblindete Musiker ist Autodidakt und erlernte Gitarre, Banjo und Mundharmonika. Er wirkte in den zwanziger Jahren in North Carolina als Straßenmusiker und erlangte 1933 den Titel eines Baptistenpredigers, daher stammt also der Zuname Reverend.
Erste Plattenaufnahmen gab es 1935 in New York. Nachfolgend erschienen für stets wechselnde Plattenlabel Einspielungen seines umfangreichen Repertoires, das nicht nur aus Blues bestand, sondern auch Ragtime und Gospel beinhaltete.
Einen Bekanntheitsschub erhielt der Musiker erst, als man ihn im Zuge des Folk Revivals der Sechziger wiederentdeckte. Viele seiner Songs wurden von seinerzeit angesagten Folkies ins Repertoire übernommen und avancierten zu Standards, wie zum Beispiel “I Am the Light of This World“,“Death Don’t Have No Mercy”, “Keep Your Lamp Trimmed And Burning“ oder “Samson and Delilah“. Interpretiert wurden sie später unter anderem von Jerry Garcia, Hot Tuna, Dave Van Ronk, und auch in Deutschland bediente sich einst Hannes Wader mit seiner Adaption des “Cocaine Blues“.
Davis galt als Vertreter des Piedmont Blues, dieses ländlichen Blues-Stils, der überwiegend an der Ostküste der Vereinigten Staaten beheimatet war. Typisch für diesen Stil war auch das Gitarrenspiel, indem er nur mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand die Saiten zupfte. Auch mit diesem Stil beeinflusst er zahlreiche bleichgesichtige Folkmusiker.
1960 war es, dass der Musiker in New Jersey am 24.August das Studio in Englewood Cliffs betrat, um, produziert von Rudy Van Gelder, diesen Klassiker des Blues einzuspielen, Harlem Street Singer. Genau – jener Rudy Van Gelder, den man im Allgemeinen mit Jazz in Verbindung bringt, vornehmlich mit Aufnahmen für die Plattenlabel Prestige, Blue Note und Impulse. Mit seiner alten Gibson-Gitarre spielte Davis ein beeindruckendes Programm ein, bis auf einen Song in einem Durchgang. So hatte er in drei Stunden zwanzig Songs aufgenommen. Die Platte erschien damals bei Prestige/Bluesville. Nur zwölf Stücke fanden den Weg auf die Veröffentlichung, auf dieser CD werden uns noch acht Bonus-Tracks spendiert, die jedoch aus einer anderen Session, aus dem gleichen Studio, und zwar aus 1961, stammen. Mit kräftiger und rauer Stimme, geschult durch lange Jahre als Straßensänger, peitscht Davis mit dem Ausdruck von Gospel durch seine Songs und die Gitarre und er werden oft eins, wenn sie perfekt miteinander kommunizieren.
Und, gemäß der Ausrichtung seines Stils, gibt es neben typischem Piedmont Blues auch religiöse Themen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Samson And Delilah (4:05)
2 Let Us Get Together Right Down Here (3:12)
3 I Belong To The Band (2:57)
4 Pure Religion (2:59)
5 Great Change Since I Been Born (4:05)
6 Death Don’t Have No Mercy (4:43)
7 Twelve Gates To The City (3:12)
8 Goin’ To Sit Down On The Banks Of The River (2:58)
9 Tryin’ To Get Home (3:49)
10 Lo, I Be With You Always (4:20)
11 I Am The Light Of This World (3:37)
12 Lord, I Feel Just Like Goin’ On (3:31)
13 Little Bitty Baby (4:31)
14 I Decided To Go Down (4:23)
15 Bad Company Brought Me Here (3:35)
16 Lord, I Looked Down The Road (4:17)
17 Motherless Children (4:14)
18 You Better Mind (3:31)
19 There’s A Bright Side Somewhere (3:16)
20 I’ll Fly Away (4:35)
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Besetzung |
Gary Davis (vocals and 6-string guitar, harmonica - #13-20)
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