Darf man einer nicht-deutschen Formation das Etikett „Krautrock“ aufdrücken? Ich mach’s einfach mal. Zum einen passt der experimentelle, scheuklappenfreie Ansatz dazu; vor allem aber sind mir Quantum Jump zum ersten Mal auf einem Sampler begegnet, auf dem auch etlicher Krautrock zu finden war – und sie passten perfekt rein.
Und das verspielt percussive „Captain Boogaloo“ lässt dann auch sofort an die latino-orientierten Sachen von Guru Guru denken. „Over Rio“ spielt sich dann zwischen Santana und Zappas „Bobby Brown“ ab. „The lone Ranger“ ist eine weiche Variante von Yellos genialem „The Race“. Die folgenden jazziger angesetzen Stücke lassen wechselnd unter anderem an die DDR-Freaks Dekadance und die Fusion Band Brand X denken.
Eine Klasse-Scheibe, die vor einem guten halben Jahr von Esoteric mit gewohnt ausführlichen Liner Notes wieder veröffentlicht wurde. Wer auf besagte Worte verzichten kann und die von Quantum / Voiceprint 1998 veröffentlichte CD-Version im Schrank hat, kann auf einen Kauf verzichten. Denn die auf den beiden Editionen vorhanden Bonus-Tracks unterscheiden sich lediglich in der Reihenfolge, in der sie auf den jeweiligen CDs erscheinen.