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Reinhold Friedl
Golden Quinces, Earthed for Spatialised Neo-Bechstein
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Reinhold Friedl dürfte inzwischen vielen bekannt sein, in erster Linie auf Grund seiner Rolle als Kopf seines Ensembles Zeitkratzer.
Auf Golden Quinces Earthed For Spatialised Neo-Bechstein hat er sich dem Neo-Bechstein, einelektronisches Klavier aus dem Jahre 1929 / 1930 gewidmet. Dieses Instrument arbeitet mit „Mikrohämmern“, also Tonabnehmern die auf den Hämmern zum Saitenanschlagen des Klaviers angebracht sind. Die erzeugten Klänge wurden durch einen Röhrenverstärker zum klingen gebracht.
Das knapp einstündige Stück, eingespielt mit Sukandar Kartadinata und David Balzer, gibt in typischer Zeitkratzer Form die Möglichkeiten des Instrumentes wieder. In erster Linie wirken die Klänge zunächst dissonant, fügen sich dann aber über weitere elektronische Klänge zu einem Klangbild zusammen. Hier geht es in erster Linie um Stimmungen und Atmosphären. Diese wirken ob der seltsamen Klänge, rauschenden Intervallen und aufbrausenden Klanggewittern zumeist gespenstisch.
Die Klangbilder bauen sich aus meditativen Stimmungen langsam auf und erzielen Ihre Wirkung durch langsame Stimmungsschwankungen und der den Hörer regelrecht umkreisenden Abmischung. Man scheint wirklich in Mitten der Klänge zu stehen.
Melodien finden sich eher weniger in dem Werk, klingen sie mal an, sind sie auch schon wieder verschwunden.
Wem die Experimente von Zeitkratzer gefallen, der wird auch dieses Album mögen. Hörer, die sich bereits schon auf etwas experimentellere Sachen, sagen wir mal Godspeed You! Black Emperor, eingelassen haben, sollten auch einmal reinhören um zu erkunden, ob dieses Experiment auch etwas für Sie ist.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
Golden Quinces Earthed For Spatialised Neo-Bechstein 55:47 |
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Besetzung |
Reinhold Fridel: Neo Bechstein
Sukandar Kartadinata: Software, Fader-Board
David Balzer: Piano Constructor
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