Musik an sich


Reviews
Fiona Bevan

Talk To Strangers


Info
Musikrichtung: Singer/Songwriter

VÖ: 09.05.2014

(Navigator)

Gesamtspielzeit: 45:22

Internet:

http://fionabevan.co.uk/
http://www.navigatorrecords.co.uk/


Fiona Bevan stammt aus Suffolk in England und wohnt derzeit in London.
Seit 2007 veröffentlichte sie EPs und legt nun ihr Debütalbum vor, produziert von Shawn Lee.
Hier haben wir wieder einen jener Fälle, bei denen die Stimme zum ’Streitpunkt’ werden könnte. Als Beispiel ziehe ich einmal die Kolleginnen Kate Bush oder noch besser Joanna Newson heran, deren Stimmen sicherlich einige Hörer noch immer begeistern oder abschrecken, je nach Zu- oder Abneigung.
Allerdings empfinde ich ihre sehr klare und eher hohe Stimme nicht in diesen mehr extremen Bereichen angesiedelt, so wie es bei Newson der Fall ist.

Ihren Stil beschreibt die Sängerin selbst als ’pop in disguise’.
Nun, wie verkleidet ist hier wohl der Popanteil?
Zunächst stoße ich auf viele Folk-Anteile, stark ausgeprägt bei Us And The Darkness und Gold. Den (nicht so versteckten) Popanteil mache ich zum Beispiel aus bei Slo Mo Tiger Glo
Auch der als Single veröffentlichte Eröffnungssong atmet den Charme von Popmusik, aber es klingt nicht unbedingt chartstauglich hinsichtlich dessen, dass er ein wohl eher kleines Publikum ansprechen dürfte.

Mit ihrer Stimme spielt sie viel und weicht auch das eine oder andere Mal von der hohen Stimmlage ab, hier sehe ich dann öfter Parallelen zu Kate Bush.
Aber letztlich ist es eigene Musik, ein eigener Stil, der praktiziert wird.
Dabei gibt es innerhalb der Platte recht unterschiedliche Ausprägungen.
Halte ich den Eröffnungstitel zum Beispiel noch für sehr gelungen und ‘entgegenkommend‘, so ist es wiederum anders für mich zum Beispiel bei The Machine der nach leisem Auftakt für mich ein wenig aggressiv und polternd wirkt im Bereich des Rhythmus‘, und ohne dieses Schlagwerk wäre das sicher ein wesentlich schönerer Song geworden.

Aber noch schlimmer ist es auf Dial D For Denial mit seinen grässlichen Plastikdrums, ich sehe es so, dass so etwas der Musik schadet.
Auf Pirates And Diamonds gibt es dafür dann wieder eine sehr schöne verträumte und verspielt wirkende Atmosphäre, und den Song Exorcist halte ich mit seinem herrlich perlenden Piano für eine sehr gelungene Gestaltung mit nur einem den Gesang begleitenden Instrument, bis dann etwa zur Hälfte noch ein wenig Violine dazu stößt.
Schönes filigranes fingerfertiges Spiel auf der Gitarre bietet Forward und der letzte Song lässt dann erneut das Piano perlen und vertieft in mir den Gedanken, dass diese nicht so üppig dekorierten Titel am besten zur Stimmung der Songs passen.

Fazit: Als hätte Fiona es vollbracht, einen persönlichen Zauber einzufangen, so wirkt die Musik weitestgehend, und wer sich auch verzaubern lassen möchte, sollte diese Gelegenheit wahrnehmen.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Rebel Without a Cause (2:54) <
2 Slo Mo Tiger Glo (3:21)
3 Us And The Darkness (3:19)
4 The Machine (3:05)
5 Gold (4:30)
6 Dial D For Denial (3:20)
7 Monsoon Sundance (3:41)
8 Exorcist (3:33)
9 Talk To Strangers (4:30)
10 Pirates And Diamonds (3:06)
11 Forwards (4:10)
12 Last Days Of Decadence (5:55)
(all songs written by Fiona Bevan)
Besetzung

Fiona Bevan (vocals, guitar, violin, double bass, accordion, harp, whistle)
Others unknown



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