Wax Mannequin
No Safe Home
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Chris Adeney, besser bekannt unter dem Namen Wax Mannequin, ist seit einigen Jahren kaum mehr aus der Alternative Folk-Szene wegzudenken. Der aus Hamilton, Ontario, Kanada stammende Musiker macht es seinem Publikum nicht immer ganz leicht, denn auf den ersten Blick klingen viele der Songs doch recht spröde. So auch auf dem neuen Album No Safe Home, das zwar schon 2012 in seiner Heimat erschienen ist, aber erst jetzt den Weg auch nach Deutschland findet. Dem Label Artfullsounds sei Dank, denn No Safe Home ist ein kleines Meisterwerk, wenn man sich ein wenig in die Musik eingehört hat.
Düster, spröde, zerbrechlich mit viel Tiefgang sind wohl Charaktereigenschaften, die man mit No Safe Home und Wax Mannequin verbinden könnte. Doch nach und nach schälen sich wunderbar gesponnene Lieder heraus, denen man sich kaum entziehen kann. Manchmal fühlt man sich an Künstler wie Gus Black oder Leonard Cohen erinnert (z.B. “Beware“), die manchmal ähnlich agieren. Aber Wax Mannequin ist doch so eigen, dass sich Vergliche eigentlich verbieten. Sehr zurückgenommen sind die Arrangements ausgefallen. Weniger ist hier ganz offensichtlich mehr und so schälen sich hier nach und nach zehn Kleinode heraus, die gar nicht immer so düster sind, wenn man sich auf sie eingelassen hat. Songs wie “Body Black / Body White“ oder “Tears From The Moon“ bekommen durch ihre Pfeifeinlagen fast schon einen fröhlichen Charakter. Aber eben nur fast. “Other Part“ ist ein weiteres Highlight, das zunächst nur von der Gitarre und dem Pfeifen getragen bis am Schluss die Band brachial einsetzt und ein verstörendes Ausrufezeichen setzt, ohne dabei aufgesetzt zu wirken. Das alles macht Sinn und ist sehr durchdacht.
Auf No Safe Home jagt ein Höhepunkt den nächsten. Ein gewisses Maß an Freude untypischer Musik und schnoddrigem Gesang sollte man allerdings schon mitbringen. Keine Musik für den Durchschnittsradiohörer, eher etwas für Liebhaber des Speziellen. Diese kommen mit Wax Mannequin dafür voll auf ihre Kosten und sei hiermit wärmstens empfohlen!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
1 | Black Bells | 3:31 |
2 |
Beware | 3:22 |
3 |
Body Black / Body White | 2:54 |
4 |
Other Part | 2:52 |
5 |
Tears from the Moon | 1:58 |
6 |
The Water | 2:22 |
7 |
Bison | 4:26 |
8 |
Don't Want to Go | 2:50 |
9 |
Black Bells (Reprise) | 2:47 |
10 |
PB | 6:26 |
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Besetzung |
Wax Mannequin (Chris Adeney): guitars, vocals
Josh Snivley
Nick Johannes
Tyrone Ramsey
Lindsay Rogers
Mark Raymond
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