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U.D.O.
Steelhammer
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Das ist es nun also, Album Nr. 1 nach dem Ausstieg Udo Dirkschneiders alten Weggefährten Stefan Kaufmann, der sich (wieder einmal) aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen musste. Damit verlieren U.D.O. nicht nur einen Sympathieträger, sondern auch einen Gitarristen und ihren Produzenten. Kein Wunder also, dass sich die Reibeisenstimme und Bassist Fitty Wienhold erst einmal ins kalte Wasser geworfen fühlten, da ihnen damit die Leitung im Studio zufiel.
Nach eigenen Aussagen sorgte dies allerdings für einen frischen Wind und man fühlte sich wie in alten, jungen Tagen. Und tatsächlich klingt Steelhammer etwas anders und frischer als seine Vorgänger. Der kalte, maschinelle Sound ist zum großen Teil verschwunden und klanglich orientiert sich das Album etwas an alten Accept-Tagen. Typische Dampfhämmer vom Schlag „A cry of a nation“, „Stay true“ oder „Death ride“ machen mit ihren harten Riffs und den mitgrölbaren „Kosaken-Refrains“ den alten Bandkollegen Konkurrenz.
Aber doch sind es vor allem die kleinen Nuancen, die die Band aus dem typischen U.D.O.-Schema ausbrechen lassen und das Album interessant machen. „When love becomes a lie“ oder „Never cross my way“ sind regelrecht zurückhaltend und sehr melodisch, mehr Hard Rock als Metal. Etwas weiter hinaus wagt man sich bei „Devil’s bite“, bei dem plötzlich Keyboardlinien für ein synthetisches Gefühl sorgen. Regelrecht klassisch rockend ist dagegen „Basta ya“. Allerdings ist das textlich komplett Spanisch gehalten, was für ein leicht exotisches Feeling sorgt. Schützenhilfe bekommt Udo Dirkschneider dabei von Sänger Victor Garcia (Warcry, ex-Avalanch). „Book of faith“ verwirrt anfangs etwas mit seinem düsteren Film-Noir-Flair und verwandelt sich zum Schluss hin in eine orchestrale Bombastnummer. Doch das außergewöhnlichste Stück ist zweifelsohne „Heavy rain“: eine reduzierte und weiche Klavierballade voller Lässigkeit. Diese ist absolut unrockig, hat aber allemal was.
Man sieht, U.D.O. trauen sich mal etwas mehr, womit dem Album eine besondere Stellung im Backkatalog zukommt. Trotzdem gibt es natürlich auch vieles, das den traditionsbewussten Teutonenstahl-Fan zufrieden stellen dürfte (z.B. „Metal Machine“, „King of mean“, „Steelhammer“). Bei U.D.O. geht noch was - gutes Album!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Steelhammer | 3:23 |
2 |
A Cry Of A Nation | 5:41 |
3 |
Metal Machine | 4:46 |
4 |
Basta Ya | 4:33 |
5 |
Heavy Rain | 2:25 |
6 |
Devil’s Bite | 5:05 |
7 |
Death Ride | 4:08 |
8 |
King Of Mean | 4:07 |
9 |
Timekeeper | 4:26 |
10 |
Never Cross My Way | 4:23 |
11 |
Take My Medicine | 5:07 |
12 |
Stay True | 4:04 |
13 |
When Love Becomes A Lie | 4:12 |
14 |
Book Of Faith | 5:12 |
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Besetzung |
Udo Dirkschneider (Gesang)
Andrey Smirnov (Gitarre)
Kasperi Heikkinen (Gitarre)
Fitty Wienhold (Bass)
Francesco Jovino (Schlagzeug)
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