Keiko Yamaguchi & Rosario Conte
Niccolò Paganini – La Lanterna Magica
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Wenn man den Namen Niccolò Paganini hört, denkt man unweigerlich an die Geige und an Attribute wie Zaubergeiger oder auch Teufelsgeiger. Weniger bekannt ist dagegen, dass Niccolò Paganini nicht nur selbst ein sehr guter Gitarrist war und dieses Instrument für ihn auch hilfreich beim Komponieren und dem Begleiten von Streichinstrumenten war, sondern er auch für die Gitarre komponierte. Und so gibt es auf Niccolò Paganini – La Lanterna Magica, dem Solodebüt der Geigenvirtuosin Keiko Yamaguchi, ein gemeinsames musizieren mit dem Gitarristen Rosario Conte.
Geboten werden Sonaten aus den Centone di Sonate per Violino e Chitarre von Niccolò Paganini. Und man staunt sofort, ist doch diese feine Kammermusik nicht so sehr geprägt von dem überbordenden Virtuosentum der Solostücke für Geige von Niccolò Paganini (das aber dennoch immer wieder zum Vorschein kommt), sondern bietet feinfühlige Stücke, die sehr melodiös und stark von der ‚engen Beziehung zwischen Volksmusik und dem italienischen Belcanto‘ erzählt, wie es Rosario Conte so treffend im Begleittext der CD schreibt. Und so ziehen sich diese Beschreibung und die fast schon intime Atmosphäre wie ein roter Faden durch die knapp 70 Minuten dieser CD.
Sicherlich sind die Solowerke Paganinis noch etwas virtuoser angelegt aber auch in den Centone di Sonate per Violino e Chitarre wird dem Geigenspieler so einiges abverlangt, wie gleich der Einstieg mit “Introduzione Prestissimo“ aus der dritten Sonate oder auch “Tema Con Variazioni, Andante moderato“ der 15. Sonate zeigen. Und Keiko Yamaguchi ist diesen Anforderungen auch stets gewachsen. Die junge Geigerin, die unter anderem Mitglied des Alpha Ensemble und des Luzerner Sinfonieorchesters ist zeigt, dass sie sowohl technisch virtuos bestens geschult ist, sondern kann in den lyrischen Passagen auch mit feiner Linienführung glänzen. Ihre Melodiebögen ergeben eine lebendige Musik die nie statisch wirkt.
Ihr deutlich bekannterer musikalischer Partner Rosario Conte (u.a. Professor für Laute, Theorbe, Barockgitarre und Basso Continuo am Konservatorium „N. Piccinni“ in Bari und Solo-Lautenist der Sängerin Cecilia Bartoli) steht dem in Nichts nach. Sein virtuoses aber dem Gesamtklang untergeordnetes Gitarrenspiel ist technisch brillant und feinfühlig zugleich. Besonders bei den Solowerken für Gitarre zeigt sich, wie anspruchsvoll auch diese Musik aus der Feder von Niccolò Paganini ist.
Schließlich muss man auch noch die brillante Klangqualität der Aufnahme loben. Wieder einmal hat Jonas Niederstadt einen sehr natürlichen Klang gezaubert, der sicherlich auch mit dem Aufnahmeort, dem Convento dell’Annunziata in Rovato, Italien zusammenhängt. So gibt es hier – wie man es bei Carpe Diem Records inzwischen gewohnt ist – feinste Musik mit virtuosen Musikern in bester Klangqualität. Empfehlung!
Ingo Andruschkewitsch
Trackliste |
Centone di sonate, Op. 64, MS 112: Sonata No. 3 in C major
1. I. Introduction: Prestissimo 0:53
2. II. Larghetto cantabile 4:24
Centone di sonate, Op. 64, MS 112: Sonata No. 2 in D major
3. I. Adagio cantabile 2:57
4. II. Rondoncino andantino - Tempo di polacca 4:18
5. Guitar Sonata No. 34 in A major, MS 84 1:28
Centone di sonate, Op. 64, MS 112: Sonata No. 15 in A major
6. I. Introduzione: Maestoso 0:56
7. II. Tema: Andante moderato 5:06
8. III. Rondo: Allegretto 6:24
9. Guitar Sonata No. 35 in E major, MS 84 1:48
Centone di sonate, Op. 64, MS 112: Sonata No. 5 in E major
10. I. Allegro assai 4:47
11. II. Andantino vivace, 3 variazioni 4:17
12. Guitar Sonatina No. 4, MS 85 5:41
Centone di sonate, Op. 64, MS 112: Sonata No. 6 in A major
13. I. Larghetto cantabile 3:52
14. II. Rondo: Allegro assai 5:48
15. Guitar Sonata in A major, MS 104, "Che va chiamando Dida": I. Minuetto 2:33
Centone di sonate, Op. 64, MS 112: Sonata No. 17 in A major
16. I. Introduzione: Andante Corrente 0:32
17. II. Andante Cantabile 2:38
18. III. Rondo: Allegro vivo 5:21
19. Cantabile in D major, Op. 17, MS 109 (arr. for violin and guitar) 5:03 |
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Besetzung |
Keiko Yamaguchi: violin
Roasario Conte: guitar
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