Erik Friedlander ist bekannter Maßen eine der führenden Musiker im Bereich des Free und Experimental Jazz. Mit seinem Cello erarbeitete der inzwischen 53 Jährige innovative Kompositionen fernab des Mainstreams welche zumeist wegweisenden Charakter hatten und haben. Viele dieser Werke erarbeitete er zusammen mit John Zorn. Doch auch in die jeweils zeitgenössische Musik griff er oft mit Zusammenarbeiten mit Künstlern wie Laurie Anderson, Phil Woods oder gar Courtney Love ein. Auch mit Soundtrackarbeiten kam er immer wieder in den Fokus der breiten Öffentlichkeit.
Scott Solter ist ein Produzent, der sich stets an der Schwell zwischen Mainstream und Avantgarde aufhält. Zu seinen bisherigen Produktionsarbeiten gehören zu unterschiedliche Künstler wie Okkervil River, SuperMike Patton, Fred Frith und Zeena Parkinschunk. Und seit 2006 gehört eben auch Erik Friedlander zu seinen Kunden.
No Compass: Solter resets Friedlander erscheint nun als 10 inch Vinyl und ist eine Remixarbeit Scott Solters von 5 Stücken der letzten Zusammenarbeit der beiden Künstler, dem Album Broken Arm trio von 2008.
Ohne das Original zu kennen behaupte ich mal, das Scott Solter mit diesem Remix dem Anspruch Friedlanders Anspruchetwas völlig von den Originalaufnahmen abweichendes zu Hören zu bekommen mehr als gerecht wird. Denn die 5 atmosphärisch dichten Aufnahmen bieten schwebende elektronische Sounds unterlegt mit elektronisch erzeugten Rhythmen. Das Ursprungsinstrument, das Cello ist wenig bis gar nicht zu identifizieren. Es gelang dem Remixer ein avantgardistisches Werk mit hoher Eingängigkeit zu schaffen. Die mit 16 Minuten viel zu kurze Arbeit unterhält den Hörer gut und führt in doch in ein verrücktes Sounduniversum. Gern hätte man noch ein paar Minuten mehr von diesem Sound gehabt.