Marilyn Manson
Marilyn Manson
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Ein neues Marilyn Manson Album kann man immer mit Spannung erwarten. Und dies nicht nur ob der Frage, mit welchen unappetitlichen Themen Herr Manson dieses Mal daher kommt. Allerdings muss ich für mich persönlich sagen, dass ich nach dem Album Holy Wood den Eindruck hatte, das die Absicht zu schockieren die musikalische Arbeit bereits weit übertrumpfte.
Nun kommt er nach drei Jahren Pause mit Born Villain daher und man stellt fest: viel geändert hat sich nicht. Der Sound ist ein Stück weit minimalistischer geworden. Man baut wieder mehr auf den Industrial Sound der ersten Alben. So erwarten einen puckernde Elektronische Sounds wie in “Pistol Whipped“ mit einem spröden elektronischen Bass, welche dann im Refrain zu einem Gitarreninferno auswachsen. Auch setzt man wieder mehr auf Hörspielartige Intros bzw. Outros zu den Songs. Natürlich wird trotzdem auch gerockt wie Sau, was die aus solchen Intros erwachsenden Songs wie “Overneath the path of misery“ beweisen. Erst das erzählerische, nur von elektronischen Sounds begleitete Intro, dann ein straffer Beat, ein sprödes Gitarrenriff und in der Mitte geht dann die Post klaustrophobisch ab.
Das Album orientiert sich wie gesagt an den ersten Alben der band, so wundert es dann auch nicht das ein Song wie “Slo-Mo“ ohne aufzufallen auch auf Mechenical Animals gepasst hätte. Gesangslinien und die Keyboards sowie die schneidende Gitarre auf dem Album bieten eine Manson typische Mischung, die einem schmeckt, oder auch nicht. Produziert ist wie immer alles perfekt.
Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren: Marilyn Manson sind und bleiben Marilyn Manson. Eigentlich erwartet man ja auch nichts anderes, was wäre Herr Manson, wenn er auf einmal Schmusepopballaden veröffentlichen würde. Im Rahmen seines musikalischen Spektrums hat er einige gute Ideen aufgegriffen und verarbeitet. Nachdem er wieder mit Twiggy zusammenarbeitet, kommen wieder druckvolle und interessante Alben dabei heraus. Man kann sich seiner Gefühlswelt zwischen Hass, Verlorenheit und Hoffnungslosigkeit hingeben und diese herausschreien, sofern man sich darauf einlassen mag. Die Intensität seiner Alben Antichrist Superstar und Mechinical Animals erreicht er nicht, trotzdem ist Born Villain ein gutes und passendes Album geworden. Wer sein bisheriges werk mochte, wird auch dieses mögen, wer bisher mit Ihm nichts anfangen konnte, wird es auch weiterhin nicht können. Und das zeichnet einen Künstler ja auch aus.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1. Hey, Cruel World
2. No Reflection
3. Pistol Whipped
4. Overneath The Path Of Misery
5. Slo - Mo
6. The Gardener
7. The Flowers Of Evil
8. Children Of Cain
9. Disengaged
10. Lay Down Your Goddamn Arms
11. Murderers Are Getting Prettier Every Day
12. Born Villain
13. Breaking The Same Old Ground |
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Besetzung |
Gesang: Marilyn Manson
Gitarre: Twiggy Ramirez
E-Bass: Fred Sablan
Schlagzeug: Jason Sutter
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